NINE SKIES - Sweetheart Grips

Tracklist:

CD1 :

 

  • Vestige
  • Burn my Brain (feat. Craig Blundell & Clive Nolan)
  • Catharsis (Part II)
  • The Thought Trader (feat. Johnny Marter)
  • Alone (Sweetheart Grips Intro) 6. Sweetheart Grips (feat. Riccardo Romano)

 

 

 

CD2 :

 

  • Somewhere inside Mankind
  • Fields of Perdition (feat. Dave Foster)
  • Tyrant or Nothing
  • Soldiers of Shame (feat. Pat Sanders)
  • Flowers of Pain
  • Isolation

Info:

VÖ:  Oktober 2019

Label:  Anesthetize Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Die französische Progrock Band Nine Skies hat bereits vor einigen Monaten ihre zweites Album „Sweetheart Grips“ veröffentlicht. Der Albumname leitet sich von einer Eigenart des Zweiten Weltkriegs ab, als Soldaten familiäre Fotos in kleinen Plastikummantelungen an die Griffe ihrer Gewehre angebracht haben. Das Album erzählt dann auch die Geschichte eines solchen Soldaten.

 

Nine Skies sind eine Band, die man hauptsächlich im NeoProg verorten kann, denn vieles auf dem Album klingt in seiner Art nach Bands wie Pendragon, Galahad oder auch Marillion seit Steve Hogarth. Nicht von ungefähr kommt daher auch die Teilnahme von Clive Nolan als Gast beim Song „Burn My Brain“. Er ist allerdings nur einer von mehreren Gästen, die sich Nine Skies für „Sweetheart Grips“ eingeladen haben. Auch Craig Blundell (Steven Wilson, Steve Hackett), Dave Foster (Steve Rothery Band), Riccardo Romano (Ranestrane) und andere nehmen an dem Werk teil.

 

Auf zwei CD's verteilt kommt das Album auf stattliche 67 Minuten, was natürlich mitunter auch recht lange Stücke verheißt. Wie es sich für ein solches Konzeptalbum gehört, wird mit abwechslungsreichen Passagen die Spannung hochgehalten und teils auf theatralische Art und Weise komponiert. So finden sich neben klassischen NeoProg-Songs wie „Somewhere Inside Mankind“ und „Burn My Brain“, die viel Synthies und Keys auffahren auch einige erzählerische Momente wie „Catharsis (Part II)“ oder das traurig balladeske Intro „Alone“ auf dem Album.

Gesanglich wird hauptamtlich die Sängerin Alienor Favier geführt, die prinzipiell eine gute Stimme besitzt, aber meiner Meinung nach noch intensiver interpretieren könnte. Anders dagegen die männlichen Gegenparts Eric Bouillette (auch noch Piano, Keys, Gitarren etc.) und Gast Riccardo Romano, deren Stimmen auf die Themen zugeschnitten scheinen und mehr überzeugen.

 

Sehr interessant sind außerdem manch jazzige Passagen und die ab und an integrierten Blasinstrumente Saxophon (Laurent Benhamou) und Flöten / Oboen (?). Schöne Farbtupfer, die das Gehörte immer wieder auflockern. Nine Skies können aber auch Disharmonien in diversen Instrumentals („Isolation“) oder dem leicht verrückten „Tyrant Or Nothing“. Manch orientale Zuwendungen finden sich genauso auf „Sweetheart Grips“ wie fröhliche Momente wie bei „Flowers Of Pain“.

 

Zwar fehlt es dem Album an dem Durchbruch zum ganz großen Kino, welches als Potential sicher vorhanden ist, dennoch ist Nine Skies ein feines Album im Fahrwasser des 90er NeoProgs aber auch mit Anleihen zum Modern Prog und Jazz gelungen. Gesanglich kann man sicher noch wachsen, die Drums könnten auch mehr Kraft vertragen, aber im Prinzip passt das schon so. Die Band könnte noch groß werden.  



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