VÖ: 01.08.2025
Label: Mighty Music
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8/ 10
Nighthawk sind, ja eigentlich eine All-Star-Band. Ins Leben gerufen vermutlich im Sommer 2020 von Gitarrist Robert Majd (Metalite, Captain Black Beard). Zumindest stammt das erste Lebenszeichen auf Facebook von Juli 2020. Schnell kam auch Sänger Björn Strid (Soilwork, The Night Flight Orchestra u.v.a.) dazu. Auch die anderen Musiker spielen oder spielten bei namhaften Bands wie Eclipse, Lions Share, The Night Flight Orchestra, Soilwerk oder auch Bonafide. Mein erster Kontakt mit der Band datiert von Dezember 2023. In diesem Jahr erschien ihre „Live!“ EP. „Six Three O“ ist das dritte Studio-Album nach „Midnight Hunter“ (2021) und “Prowler” (2023).
Oh ja, das sind sie, echte „Hard Rock Warrior“. Neben den harten Riffs und dem Schlagzeug ist auch ein beeindruckender Gesang zu hören. Der Sanges-Meister (Björn Strid) kann es eben.
Im Hintergrund erschallen immer mal Keyboard-Teppiche. Erfreulicherweise zumeist wenig aufdringlich. Aber auch der Gitarren-Meister (Robert Majd) stellt mit einem Solo sein Können unter Beweis. Die Keyboards von John Lönnmyr werden zeitweisen zum zweiten melodieführenden Instrument. Bei „Wrong Side Of Desire“ dominiert eine eingängige Gitarren-Melodie. Und die Keys wabern im Stile einer Hammond. So auch zu hören bei „Home Tonight“. Der Gesang ist eingängig. Bei „Angel Of Mine“ wird wieder ein wenig beschleunigt. Vor allem das Schlagzeug treibt hierbei an. Und immer wieder die Hammond. Bei „Can’t Say Goodbye“ steht diese schon zu Beginn im Mittelpunkt. Und reißt die Melodie-Führung auch später immer wieder an sich. Höhepunkt ist dann das Keyboard-Solo, Zu Beginn von „I Am The Night“ darf der Bass (Rasmus Ehrnborn) mal ran. Aber schon bald sind wieder Gitarre und Hammond im Duett bestimmend. Schlagzeuger Magnus Ulfstedt spielt sehr sachlich und unaufgeregt, und gibt dabei den Takt vor. Auch hier gibt es ein starkes Gitarren-Solo. „Losing My Mind“ ist ein Schlagzeug- und Riffgetriebener Rock-Song.
„Too Good To You“ ist dann wieder etwas härter und schneller. Dementsprechend singt auch Björn etwas härter und leicht kratziger. Auch bei „Cut You Loose“ wird munter, eingängig und melodisch losgerockt. Mit vielen Gitarren-Melodien und Riffs sowie einer immer präsenten Hammond. Aber das Beste haben sich Nighthawk wohl für den Schluss aufgehoben. Zunächst die mehr als überzeugende Power-Ballade „Turn To Me“ mit Hammond und Gitarren-Soli. Eigentlich ist es bezeichnend, dass mir ausgerechnet das Rainbow Cover „Man On The Silver Mountain“ am besten gefällt. Ist das der Dio-Bonus? Ich weiß es nicht. Aber aus meiner Sicht hören wir hier auch die stärkste gesangliche Leistung von Björn Strid.
„Six Three O“ ist ein gutes Album. Mit zwei überragenden Schlusssongs. Leider ist davon nur einer eine Eigenkomposition. Aber eines muss man Nighthawk lassen, die einzelnen Songs sind allesamt radio-tauglich. Und das nicht nur wegen ihrer Kürze – kein Song ist länger als vier Minuten. Die Produktion ist fett. Der Hörspaß ist dementsprechend hoch
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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