VÖ: 20.06.2025
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Morbyda sind eine recht junge Band aus Leipzig. Gegründet im Jahr 2022 von Sänger/Gitarrist Chris (Indian Nightmare) und Drummer Joris (Boundless Chaos) zeigt man auf dem Debut-Album „Under The Spell“ einen eindrucksvollen Stilmix aus sogenanntem blackened Speed Metal und Traditions-Stahl, respektive NWOBHM. Ergänzt wurde die Band durch den zweiten Gitarristen Julez, sowie Bassist Antonio. Ein komplettes Team also, das wie eine wütende Mischung aus gemäßigteren Watain und Speed-Kombos wie Evil Invader oder Skull Fist klingt.
Fett produziert kreischt sich vor allem Chris hervorragend durch die acht, mitunter auch mal etwas längeren Speed-Granaten und auch die Riff-Vehemenz der beiden Gitarreros überzeugt durchgehend. Angefangen beim fulminanten Opener „Evil“, der quasi aus reiner Schnelligkeit besteht, geht es bei einem Song wie „The Curse“ dann auch mal langsamer zu, wodurch der Druck beinahe noch zunimmt. Immer wieder werden mit ordentlich Punch die Toms geschlagen und „Open The Gates Of Fire“ und „Sacrifice“ erhalten gar einen leicht epischen Anschlag, der sich äußerst gut macht in den doch recht düster gehaltenen Tracks.
Das Album zeugt von einer weit fortgeschrittenen Reife, behält sich aber den Charme des Ungestümen, des unverbraucht nach vorne Preschenden bei. Morbyda werden Vergleiche zu vielen verschiedenen Bands zugesprochen, was nur bedeutet, wie unberechenbar und flexibel die Musik der Leipziger Jungs ist. Alles ohne den berühmten roten Faden, der sich durch ein Album ziehen soll, zu verlieren.
„Under The Spell“ ist ein Album, das Speed-Freaks, Blackmetaller und pure Heavy Metal Fanatiker gleichermaßen bedienen und abholen kann. Würde mich wundern, wenn Morbyda in einschlägigen Kreisen nicht völlig durch die Decke gehen würden. Aber das Business ist ja nicht unbedingt immer fair, wie man weiß. Die Hoffnung der härteren Speed-Zunft liegt aber absolut auf den Herren, die ihr Können nur noch auf den Bühnen dieser Welt beweisen müssen.
Kommentar schreiben