MOONSPELL - The Butterfly Effect (Re-Release)

Tracklist:

  • Soulsick
  • Butterfly FX
  • Can't Bee
  • Lustmord
  • Selfabuse
  • I Am The Eternal Spectator
  • Solitary Vice
  • Dissapear Here
  • Adaptables
  • Angelizer
  • Tired

Info:

VÖ:  27.09.1999 (original) / 07.08.2020 (Re-Release)

Label:  Century Medis (original) Napalm Records (Re-Release)

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Ein ganz wichtiges Album in der noch frühen Zeit der Portugiesen Moonspell war sicherlich das 99er Album „The Butterfly Effect“. Die Band experimentierte hier erstmals hauptsächlich mit elektronischen Sounds und fuhren die deathmetallischeren Gitarren zurück. Hier manifestiert sich die Band als Aushängeschild des Dark Metal, leistet quasi Pionierarbeit und erstaunt gleichermaßen Fans wie Kritiker.

 

Der Umstand, daß man auch mit kleinen Dingen, große Dinge auslösen kann ist wie gemacht für Moonspell, die sich diesen „Butterfly Effect“ auf dem Album zu Nutzen machen. Jetzt kommt dieses wegweisende Album als Re-Release erneut heraus, ergänzt mit einem neuen Artwork, zwei Alternative Mixes auf der Vinyl Version, sowie noch ein paar anderen Gimmicks.

 

Wie düster, effektvoll und wuchtig „The Butterfly Effect“ ist, zeigt gleich der Opener „Soulsick“. Die teils geflüsterten Vocals von Fernando Rebeiro wirken teils unheimlich, können aber ebenso jederzeit ausbrechen. Wie erwähnt stellt sich das Gitarrenspiel von Ricardo Amorim den Keyboards und Samples von Pedro Paixao auf diesem Album hintenan. Härter, mit gegrowlten Vocals und mitunter sehr industrial-lastig geht’s weiter mit „Butterfly FX“, dem man zudem geisterhafte Keyboardsounds spendiert hat.

 

Dementgegen setzen Ribeiro und Co. ruhige und warme Klänge bei „Can't Bee“. Elektronische Spielereien „malen“ bis hin zu Bombast und tollen Melodien. Krasser Gegensatz zur aufkommenden Härte zuvor. Das macht aber „Lustmord“ mit seinem biestigen Gesang, dem harten Einstieg und dem harschen Refrain wieder wett.

Das Moonspell ihre Songs auch mit viel Groove rüberbringen können, erlebt man bei dem heftigen Industrial Stampfer „I Am The Eternal Spectator“ oder dem mit abwechselnd flüsternden und verzerrten Vocals auftrumpfenden Düstersong „Soulitary Vice“. Die Portugiesen ziehen diese wechselhaften Klangbilder bis zum Schluß gnadenlos durch. Mal mit einem Rock-Riff und Keif-Gesang („Adaptables“), mal mit viel Atmosphäre und Chorgesang („Tired“).

 

Zum Abschluß gönnen sich Moonspell gar eine 12-Minuten Mammut-Nummer. Das einfach „K“ betitelte Stück klingt teilweise durch seine Synthiepassagen etwas wavig und sorgt für eine recht ausgeglichene Atmosphäre. Verstörend dagegen ist eine minutenlange, gleichförmige Geräuschpassage, bei der man erst gar nicht weiß ob's noch weiter geht, oder die Platte hängt. Doch es geht mit vezerrten Spoken Words und reichlich „crazy“ Sounds weiter. Nicht einfach, was Moonspell da dem Hörer anbieten.

 

Generell kann man sagen, daß „The Butterfly Effect“ das bis dato fordernste Werk von Moonspell war und ist. Die Stiländerung war 1999 anscheinend notwendig um die Portugiesen dahin zu führen, wo sie heute stehen. An der Spitze des Dark Rock-/metal. Auch wenn man den Sound im Laufe der Jahre mal immer wieder leicht verändert und verfeinert hat, so ist „The Butterfly Effect“ ein Meilenstein in der History der Band und die Grundlage auch der neueren Alben. Ein unverzichtbar dynamisches Monument dunkler Rockgeschichte.  

 



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