MILLENNIUM - A New World

Tracklist:

  • Give Me A Sign
  • World War 3
  • A New World
  • All Out War
  • King Of Kings
  • Assassin
  • Summon The Dragons
  • Kill Or Be Killed
  • Obsolete
  • Victory

Info:

VÖ:  25.10.2019

Label: Pure Steel Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Ein weiteres Überbleibsel der NWOBHM meldet sich dieser Tage zurück. Millennium aus Billingham / UK bringen ihr drittes Album „A New World“ heraus. Das selbstbetitelte Debut erschien 1984, also gerade noch so zum Ausklang der New Wave Of British Heavy Metal und auch das neue Album der Band klingt wie zu diesem Zeitpunkt üblich.

Von der Ur-Besetzung ist nur noch Sänger Mark Duffy übrig und gerade der Gesang ist etwas der Kritikpunkt an Millennium und vielleicht auch ein Grund für den ausbleibenden Erfolg damals. Dabei singt Duffy nicht unbedingt schlecht. Irgendwie könnte man die Stimme als Mischung aus Halford (ohne hohe Screams) und Hetfield verorten. Aber...er singt zwar kraftvoll und rauh, dennoch meist zu geradlinig, ohne Up's and Down's und auch die Refrains wirken meist wie „hingeschmissen“ denn ohrwurmtauglich.

 

Dafür reißen es die Gitarristen Will Philpot und Kenny Nicholson wieder raus. Quer durch die 10 Songs von „A New World“ wird gerifft was das Zeug hält und man schnalzt mit der Zunge ob der Versiertheit und old-schooligen Rhythmus- u. Leadqualität der Beiden. Alles songdienlich, keiner will sich hier beweisen und so funktionieren die Songs allesamt blendend.

 

Natürlich schimmern die Protagonisten der damaligen NWOBHM immer wieder mal durch. Priest sind bei Songs wie „Give Me A Sign“, den düstereren Kriegs-Nummern „World War 3“ und „All Out War“ allgegenwärtig und Doppel-Leads gehören gitarrentechnisch bei Millennium zum guten Ton. Auch etwaige Maiden-Gitarrenläufe wie bei „King Of Kings“ kann man vermelden und „Summon The Dragons“ müffelt zumindest am Anfang stark nach Saxon.

Mit „Obsolete“ haben die Briten einen hammerharten Knaller im Gepäck, der mit voller Wucht die Ohrmuscheln sprengt und für meinen Geschmack die beste da düsterste Gesangsleistung von Mark Duffy bietet. Zum Schluß gibt’s mit „Victory“ noch hymnenhaftes zu hören, was nicht so richtig in den Gesamtkontext des vorher Gehörten passen will. Klingt etwas zu aufgesetzt und auf Effekhascherei ausgerichtet.

 

Schlußfolgernd kann man sagen, daß „A New World“ ein feines Stück Stahl liefert, welches freilich die pure Luft der NWOBHM atmet und viele Zitate der „Großen“ anschneidet. Dies ist aber legitim und mit überzeugenderer Gesangsleistung hätten wir es hier mit einem vollumfänglich starken Album zu tun. So gibt’s leider Abstriche, die man aber durchaus verschmerzten kann und sollte.  



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