MANTICORA - To Live To Kill To Live

Tracklist:

  • Katana - The Moths and The Dragonflies/Katana - Mud
  • To Nanjing
  • The Farmer's Tale, Pt. 3 - Eaten by The Beasts
  • Slaughter in The Desert Room
  • Through the Eyes of The Killer - Filing Teeth
  • Katana - Death of The Meaning of Life
  • Tasered/Ice Cage
  • Goodbye Tina
  • Tasered/Removal
  • Stalin Strikes (instrumental)
  • Ten Thousand Cold Nights
  • Katana - Beheaded

Info:

VÖ: 28.08.2020

Label: Vicisolum Productions


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Ursprünglich war geplant, die Horror-Novelle von Sänger Lars F. Larsen innerhalb von einem Jahr in zwei Alben zu vertonen. Nun, das erste Album dieses Konzepts („To Kill To Live To Kill“) erschien im August 2018. Somit benötigten die Dänen Manticora denn doch zwei Jahre um die Geschichte musikalisch zum Abschluß zu bringen. Das wundert einen aber nicht, wenn man weiß, wie vielschichtig und ausgereift die Musik der Dänen ist. Schon der erste Teil war außergwöhnlich komplex und durchdacht, so daß man dies bei der Fortsetzung auch erwarten konnte. Ein zu enger Zeitrahmen wäre wahrscheinlich nur eine halbgare Angelegenheit geworden und dem Konzept nicht würdig.

 

So haben Manticora alles richtig gemacht, sich Zeit gelassen und mit „To Live To Kill To Live“ dem Auftakt ein mindestens ebenbürtiges Finale zur Seite gestellt. Insgesamt handelt es sich um das neunte Album der Band und gehört als Zweiteiler zum Besten was man bisher veröffentlicht hat. Dabei machen es Manticora dem Hörer auch auf diesem Album nicht ganz so einfach. So steigt man völlig gegen jede Regel mit einem über 14-minütigen Mammutsong in das Album ein. Doch durch dieses „Katana - The Moths and The Dragonflies/Katana – Mud“ zeigt sich sofort die unbestrittene Klasse der einzelnen Musiker.

 

Lars F. Larsen singt nach wie vor wie eine heftigere Variante von Blind Guardian's Hansi Kürsch und ist genauso wie dessen Gesang, gerade in ruhigeren und höheren Passagen gewöhnungsbedürftig. Entweder man liebt es oder eben nicht, auf jeden Fall passt die Stimme erneut ganz hervorragend zum mitunter heftigen ProgMetal der Dänen. Überhaupt hat man den Eindruck, Manticora gehen ein Stück weit zurück in die Anfangszeit, als man einen höheren Härtegrad an den Tag legte. Dies geht hin bis zu ab und an eingebellten Keif-Shouts oder Growls. Auch musikalisch läuft äußerst viel Dynamik und ProgMetal-Riffgewalt in die meisten Songs mit ein. Fernab von den üblichen Standards liefern die beiden Gitarristen Kristian Larsen und Stefan Johansson einen genialen Job ab und brillieren mit traumhaftem Zusammenspiel und variablen Power-Chords.

 

Der Longtrack als Opener zeigt dann auch das, wofür Manticora stehen und was einen so in etwa im Verlauf des Albums erwartet. Hat man dieses Eröffnungs-Monster verdaut, holt man die Hörerschaft mit dem seichten, fernöstlich angehauchten Instrumental „To Nanjing“ erst einmal wieder emotional herunter. Solche kurzen Intermezzi werden immer mal wieder von der Band eingewoben, um den Story-Aspekt zu unterstreichen, aber auch um die Spannung, die während des Albumhörens entsteht, gar nicht erst abreißen zu lassen.

 

Ist man bei ersten Hören von Songs wie „Slaughter In The Desert Room“, „Ten Thousand Cold Nights“ oder „Through The Eyes Of The Killer – Filling Teeth“ noch von der extremen Dynamik und Wucht einzelner Passagen erschlagen, offenbaren sich mit jedem neuen Durchgang neue und vielschichtige Details. Somit ist auch „To Live To Kill To Live“ ein Album, daß mit jedem neuen Hören wächst und die beiden zusammengehörigen Teile haben absolut das Zeug zum kommenden ProgMetal Klassiker.

 

Neben modernen Gitarrenriffs explodieren urplötzlich bombastische Refrains, dann wiederum zeugen unwiederstehliche Breaks für kurze ruhige Stimmung, bevor einen die Wucht und die Heftigkeit der Manticora Ausbrüche umwirft. Nein, dieses Album ist nicht für den Durchschnitts-Konsumenten und zum Nebenbeihören gedacht. Es ist ein Zeugnis, wie man moderne, teils sehr harte Metal Musik spannend und interessant gestalten kann. Ein Album, an dem sich gerade viele ProgMetal Bands ein Beispiel nehmen können.

 

Über die Produktion, die erneut Jacob Hansen gesteuert hat, muß man nicht diskutieren. Der Sound ist einfach genial und auch das Artwork von David Troest lässt nichts anbrennen. „To Live To Kill To Live“ bringt die zweiteilige Story von Lars F. Larsen, dessen Novelle seit 2018 ebenfalls gekauft werden kann, genial zu Ende und katapultiert Manticora ohne Zweifel mit an die Spitze der aussagekräftigsten und relevantesten ProgMetal Acts aktuell. Muß man haben !!



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