VÖ: 25.04.2025
Label: Nuclear Blast
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Machine Head hatten Mitte der 90er Jahre, als der Metal bereits als tot galt, ihre herausragende Zeit. Gerade mit dem Album „Burn Your Eyes“ (1994), das bis heute ale der absolute Bandklassiker gilt. Auch die folgenden Alben bis hin zu „Supercharger“ (2001) konnten sich hören lassen und prägten den US amerikanischen Trash Metal in einer neuen, moderneren Form. Groove orientiert und knallhart wurde dadurch in gewisser Art auch der Metalcore angezündet.
Die letzten Alben von Machine Head waren immer noch von biestigen, hasserfüllten Lyrics von Mainman Rob Flynn geprägt, musikalisch hat man sich aber immer mehr der Moderne, sprich Modern Thrash/Metalcore etc. angenähert. Zwar konnte beispielsweise ein „The Blackening“ im Jahr 2007 die Fachwelt noch begeistern, danach ging’s aber leider bergab mit der Relevanz von Machine Head Alben. Jetzt kommt also das elfte Studio Album „UNATØNED“ heraus und will wieder Boden gutmachen.
Ein unheimliches Intro und Schritte („LANDSCAPE ØF THØRNS“) lässt den Reigen beginnen, der nach kurzem Piano mit harten Riffs und Flynn’s Aggro-Gesang „ATØMIC REVELATIØNS“ heißt. Dennoch zeigen sich Machine Head hier bereits wieder im Refrain melodisch, auch wenn das Gitarrensolo äußert wuchtig erklingt. So setzt die Band neben den typisch harschen Brüllvocals und den brutalen Riffs immer wieder auf Änderungen im Sound. „NØT LØNG FØR THIS WØRLD“ temperiert das Ganze beispielsiweise auf balladesken Gesang, sphärische Keys zu Beginn und leichte Industrial-Vibes. Beim reinen Instrumental „Dustmaker“ bezaubert eine weibliche Hintergrundstimme.
Langsam und betörend startet „BLEEDING ME DRY“, mal mit hartem Beat unterlegt, dann mit Cleangesang zwischendurch und mit fast schon Aggro-Rap-Gesang am Ende. Und auch beim Abschlußtrack „SCØRN“ bringen Pianoklänge, ruhiger Gesang und ein melodisches Gitarrensolo die Alt-Fans zum Verzweifeln. Klar, die reinen Abriss-Veranstaltungen gibt’s immer noch. Wie beim thrash’n rolligen „SHARDS ØF SHATTERED DREAMS“ mit flippigen Gitarrenthemen oder dem schnellen „ADDICTED TØ PAIN“ mit hasserfülltem Sprechgesang von Flynn.
Das mag alles die Metalcore- und Nu Metal – Jünger begeistern, denn im Vergleich zu „neueren“ Bands dieses Schlags sind Machine Head immer noch um einiges besser und authentischer. Für diejenigen, die „Burn Your Eyes“ vergötterten, nimmt die Relevanz der Amis vermutlich aber auch mit „UNATØNED“ weiter ab. Muss halt jeder selbst entscheiden, was er von Machine Head anno 2025 hält.
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