LUCA SELLITTO - The Voice Within

Tracklist:

  • Second To None
  • Land Of The Vikings
  • Etude
  • What If
  • Shadows Of Love
  • The Champion's Code
  • Into The Light
  • Tearful Goodbye

Info:

VÖ:  06.12.2019

Label: Pride & Joy Music


Video:

Bewertung:

Autor:  MC Lucius

Bewertung:  6 / 10



Den Italiener Luca Sellitto kennt man als Gründer und Bandleader der Power / Progressive Metal Formation Stamina, mit der er seit 2007 den europäischen Markt beackert. Vier Studioalben und eine Live CD / DVD belegen dies. Nun aber wollte Sellitto auch einmal abseits seines hauptsächlichen Broterwerbs eine musikalische Reise starten, für die er sich einige interessante Mitstreiter ins Boot geholt hat. Heraus gekommen ist ein lupenreines Power Metal Album, welches in erster Linie von zwei Komponenten lebt. Zum einen stehen rasante, messerscharfe Gitarren Riffs im Fokus, zum anderen sorgen drei Gastsänger für Abwechslung auf "The Voice Within". Apropos Voice. Lediglich fünf der insgesamt gerade mal acht Stücke umfassenden Tracklist ließ der Gitarrist und Keyboarder auch tatsächlich Gesang angedeihen. Doch der Reihe nach.

 

Rob Lundgren, seit kurzem Lead Sänger der deutsch - schwedischen Melodic Metal Band "Mentalist" um ex Blind Guardian- und Serious Black Drummer Thomen Stauch, darf als Lead Vocalist gleich dreimal ran. So auch im Opener "Second To None", wo mir sein Gesang jedoch unverhältnismäßig gequält vorkommt. Viel gelöster und seinem stimmlichen Umfang auch mehr entsprechend klingt er im vierten Stück der Platte "What If", einer weitaus weniger hektischen Nummer als "Second To None". Auch auf dem vorletzten Track "Into The Light" hören wir den Schweden und dieses zwischen Hard Rock und Melodic Metal changierende Brett entpuppt sich als einer der Höhepunkte des nur rund 34 Minuten dauernden Solo Debüts Sellittos.

 

Göran Edman (ex Yngwie Malmsteen, John Norum) leiht dem zweiten Stück "Land Of The Vikings" seine Stimme. Ebenfalls eine Uptempo Nummer mit treibenden Beats und den für Sellitto typischen Gitarren Licks, scheint hier so ein bißchen auch Axel Rudi Pell durch. Bei "Shadows Of Love" kommt Henrik Brockmann (ex Royal Hunt, Evil Masquerade) als Fronter zum Einsatz. Stilistisch der allgemeinen Richtung des Werkes folgend, werden auch hier die üblichen Trademarks gesetzt. Sellitto, der nicht nur alle Songs geschrieben, sondern das Album auch produziert hat, verfolgt seinen Weg, lässt insgesamt aber zu wenig Überraschungsmomente zu, wenigstens dann, wenn es um die Stücke mit Gesang geht.

 

Womit wir bei den drei Instrumentals wären. Tatsächlich verlässt der Italiener hier auch mal die ausgetrampelten Pfade und schaut sich auch ein wenig links und rechts davon um. So überrascht er gegen Ende des finalen Album Tracks "Tearful Goodbye" mit Klängen, die jeder von uns bestimmt schon einmal in seinem Mittelmeer Urlaub gehört hat. In "The Champion's Code" darf Svante Henryson (ex Yngwie Malmsteen, Joey Tempest) seinen Bass mal ganz weit nach vorne stellen, lediglich im ersten wortlosen Stück, der "Etude" lässt sich der italienische Tausendsassa nicht reinreden und stellt, wie es einer Etüde eben gebührt, ganz alleine seine Fertigkeiten unter Beweis. Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch Malmsteen- und Impelliteri Drummer Patrick Johansson erwähnt.

 

Was also bleibt nach der guten halben Stunde? Jedenfalls noch reichlich Luft nach oben. Zu engstirnig wirkt die Ausrichtung der Arrangements, zu wenig Ideen sind erkennbar. Der Mix und das Mastering von Fabio Calluori retten da noch wenigstens einen Teil. Die Platte nimmt zwar ordentlich Fahrt auf, birgt in sich jedoch kaum Überraschendes und hinterlässt den faden Eindruck, noch nicht ausgereift zu sein. Hat Luca Sellitto hier also einen Schnellschuß produziert? Es wirkt tatsächlich so. Weniger ist oftmals mehr, hier gilt dies jedoch nicht. 

 

 

 



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