VÖ: 01.04.2022
Label: Eigenrelease
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Sie haben immer noch vor, im Underground zu bleiben und möglichst viel selbst zu machen, die Amis von Lords Of The Trident. So hat man für das neue, fünfte Album „The Offering“ Gelder auf der Plattform Patreon gesammelt, um das Ganze mehr oder weniger zu finanzieren. Dafür darf sich jeder Spender dann über eine Vorabveröffentlichung und ein paar Gimmicks mehr freuen. So weit, so gut. Allerdings sind die Jungs jetzt mittlerweile so lange im Geschäft, um zu hinterfragen, ob das alles so noch Sinn macht, oder ob man nicht doch auch mal mehr will.
Egal, musikalisch hat sich auf „The Offering“ wenig geändert. Weiterhin spielt man (Power)Heavy Metal aus verschiedenen Einflüssen. Der für die Band oft zitierte Wortschatz (Epik Metal, Metal Krieger, purer Heavy Metal) ist nur teilweise richtig. Die Lords Of The Trident tendieren doch eher in Richtung Blind Guardian oder auch italienische Powermetal Bands. Nach wie vor bedient man sich anscheinend bei öffentlichen Auftritten etwaiger Maskerade und auch die Pseudonyme der Bandmitglieder haben nicht wirklich an Niveau gewonnen.
So nennt sich der Sänger nach wie vor Fang von Wrathenstein. Sein Cleangesang, sowie der Beginn mit Akustik Gitarre und der folkmetallische Ausbruch danach legen gleich beim Opener „Legend“ ein gewisse Blind Guardian-Nähe offen. Harmonische Chöre unterstützen diese These bei diesem flotten Einstieg inklusive recht gutem Gitarrensolo von (Achtung !!) Asian Metal. Wie gesagt, blöder könnten die Pseudonyme nicht sein, aber gut.
Gitarrendudeleien und Frickelsoli a’la Rhapsody On Fire und Konsorten findet man bei schnellen Power-Metal Nummern wie „Acolyte“ oder „These Tower Walls“, sowie dem von einem Spinett gesteuerten „Dance Of Control“.
Bei „Champion“ erklingt ein Horn zu Beginn, bei „Offering To The Void“, dem verspielten Track, der so etwas wie harmonische Thrash-Leads auffährt, befinden wir uns im melodischen Midtempo-Geschehen. Stakkato-Rhythmen und giftigere Vocals lernt man bei „Power Of Evil“ kennen und beim Rausschmeißer „Heart Of Ashes“ finden sich Keyboards im Background ein und Glocken am Ende beenden den musikalischen Reigen.
Lords Of The Trident vermengen Powermetal mit einem Schuß Epik und übermelodischen Passagen zu einer eigenen Ansicht, wie man Metal zu spielen hat. Instrumental haben die Jungs einiges drauf und auch der Sänger macht prinzipiell eine gute Figur, auch wenn man ihm keinen großen Wiedererkennungswert attestieren kann. Gemastert hat das Album Jacob Hansen (Primal Fear, Destruction). Der Sound ist somit absolut am Puls der Zeit und auch die Songs an sich sollten jedem Powermetal-Fan druchaus gefallen. Essenziell sind die Amis sicher nicht, aber machen ihre Sache auch auf dem fünften Album recht ordentlich. Mal reinhören ist nicht verkehrt !!
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