LORD VICAR - The Black Powder

Tracklist:

  • Sulfur,  Charcoal and Saltpeter
  • Descent
  • World Encircled
  • Levitation
  • The Temple In The Bedrock
  • Black Lines
  • Impact
  • Nightmare
  • A Second Chance

Info:

VÖ:  03.05.2019

Label:  The Church Within Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Die ursprünglich finnische Doom Band Lord Vicar ist bereits mit ihrem vierten Album am Start. „The Black Powder“ heißt das neue (Konzept-)Album und beinhaltet neun neue Schleich-Nummern, die nahtlos an das letzte Werk „Gates Of Flesh“ anschließen. Beeinflußt von Bands wie Reverend Bizarre, Count Raven und natürlich Black Sabbath, kann man das Doom-Rad selbstverständlich nicht mehr neu erfinden. Doch die Musik von Lord Vicar macht in dieser Gangart prinzipiell nichts verkehrt.

 

Schon zu Beginn gibt’s mit „Sulfur, Charcoal and Saltpeter“ einen über 17-minütigen Mammut-Brocken zu hören. Gleichzeitig der längste des Albums. Eingerahmt von ruhigen Momenten zu Beginn und am Ende zeigen Lord Vicar, wie kurzweilig eine solch langer Doom-Track sein kann. Der Gesang von Christian Lindersson kommt klar und nicht zu weinerlich rüber, lässt keine übermäßigen Aggressionen zu und die oft an Iommi erinnernden Gitarrenläufe von Kimi Karki atmen viel 70er Jahre Luft und lassen erheblich Spielraum für erhabene Melodien.

 

Im Prinzip hätte man nach dem Eröffnungs-Longtrack das Album beenden können, denn der Song fasst bereits zusammen, was es in Folge noch zu hören gibt. Auch wenn es mit „A Second Chance“ noch ein weiterer Song über 10 Minuten schafft und Lord Vicar oft im Bereich zwischen 6 – 9 Minuten operieren, ändert sich an der Marschrichtung nicht viel. Zähfließende Rhythmen, wuchtig gespielte Drumsprenkel und zerrender Bass erzeugen düstere, aber auch positive Schwingungen.

 

Das nicht mal 3-minütige „Impact“ steht als krasser Gegenpunkt und kommt geradlinig und im Vergleich relativ flott um die Ecke. Der Sound von Lord Vicar orientiert sich an analogen und etwas altbackenen Aufnahmetechniken. Die Saiten klingen oft verzerrt und ein immer mal wieder auftretendes Dröhnen gehört zum Spielraum der Band. Das mag dem ein oder anderen vielleicht auch mal die Plomben aus den Zähnen ziehen, verstärkt aber die tiefe Seele der einzelnen Songs.

 

Wer auf die alten Count Raven, St. Vitus, Reverend Bizarre und fürhe Black Sabbath steht, macht bei Lord Vicar gar nichts verkehrt. Bekommt aber auch nicht viel aufregend Neues geboten. Da man im Vergleich zu „Gates Of Flesh“ nicht unbedingt Fortschritte erkennen kann, liegt das Bewertungsniveau leicht darunter. Dennoch haben wir es mit „The Black Powder“ mit einem gutklassigen Doom-Album mit Verweisen an frühere Zeiten zu tun.  

 



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