VÖ: 05.09.2025
Label: Kapitän Platte
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Der Pressetext zu „From Etne To The Edge Of Space“ der norwegischen Instrumental-Postrock-Formation Les Dunes ist im Prinzip genau der gleiche, wie beim Debutalbum „Les Dunes“ aus dem Jahre 2023. Wer also mehr darüber erfahren will, woher die einzelnen Musiker stammen etc. kann das in unserer Review zum Debut nachlesen. Und auch musikalisch hat sich im Vergleich zum Erstling überhaupt nichts geändert. Hauptsächlich ruhige, warme und atmosphärisch liebevolle Kompositionen, sieben Stück an der Zahl, prägen das neue Werk.
Und da draußen die ersten Blätter schon gefallen sind, die Temperaturen langsam gen Keller gehen und das Grau demnächst wohl die Vormachtstellung übernimmt, kann man sich die Songs von Les Dunes schon mal für lauschige Wohlfühlabende am Kamin zurechthören. So startet das Trio Per Andreas Haftorsen (Gitarre), Morten Jackman (Drums) und Per Steinar Lie (Bass) mit „Pax“ und langsam gezupfter Gitarre ins Album rein. Wunderschöne und mitunter melancholische Klänge, atmosphärisch betörend, bezaubern den Hörer. Mit präsenteren Drums und im Verlauf etwas dynamischer ertönt das folgende „Lost Signals From Utsira“. Auch wird der Track ein wenig düsterer, zumindest was die sphärischen Backings betrifft.
„AGF“ setzt mehr auf verspielte Klänge, ebenfalls sehr ruhig beginnend und nicht wirklich aus dem Wohlfühl-Korsett ausbrechend. Mit recht hohen melodischen Klängen startet „Den Hopsack“ und setzt geprägt von tollen Melodien auf hohe Intensität. Da schmeckt der Rotwein am Kamin gleich nochmal so gut. Eine kurze Kirchenorgel-Einspielung geleitet „Koens Theme“ in die durch gezupfte Gitarrenklänge vermittelte Entspannung.
Die beiden letzten Stücke sind gar wahre Longtracks. „Vangen“ mit über zehn Minuten rechtfertigt die Spielzeit mit großartig warmen Melodien und drumintensiven Parts. Der über achtminütige Titeltrack verbleibt dagegen ruhig und reichlich verklärt.
Man weiß also, wann man dieses Album und respektive Les Dunes auflegen sollte. Spannungsbögen gibt es so gut wie nicht, der Charakter der Songs liegt voll auf atmosphärisch gehaltenem Gitarrenspiel, das sehr oft auch wie eine Zither daherkommt. Für die kommende kalte Jahreszeit sind die Norweger eine willkommene, wärmespendende Angelegenheit, die sich auch zum träumerischen Zurücklehnen hervorragend eignet.
Kommentar schreiben