KRISTOFFER GILDENLÖW - Let Me Be A Ghost

Tracklist:

  • Let Me Be A Ghost pt. I
  • The Wind
  • Blame It All On Me
  • Falling, Floating, Sinking
  • Fleeting Thought
  • Fade Away
  • Don’t
  • Lean On Me
  • Let Me Be A Ghost pt. II
  • Still Enough
  • Where I Ought To Be
  • Let Me Be A Ghost pt. III
  • Look At Me Now

 


Info:

VÖ: 03.09.2021

Label:  New Joke Music


Video:

Bewertung:

 

Autor:  Esther Kessel-Tamerus

 

Bewertung:  8,5 / 10



Sänger/Multiinstrumentalist Kristoffer Gildenlöw ist Bassist bei Kayak, aber wir kennen ihn hauptsächlich aus der Zeit, als er bei Pain of Salvation spielte. Er ist ein gefragter Session-Bassist sowohl live als auch im Studio, sein Spiel ist auf über 50 Alben zu hören. Solo hat Kristoffer bereits drei erfolgreiche Alben veröffentlicht. Sein neuestes, auch dunkelstes Album heißt 'Let Me Be A Ghost' und erscheint am 3. September. Mit seiner eigenen Art zu singen, spricht er vom Aufgeben oder Weitermachen.

 

"Let Me Be A Ghost pt. I" hat einen sehr sanften, mysteriösen Start. Kristoffer singt auf seine eigene, leise, langsame Art. Sein tiefer, weicher Gesang passt zur minimalistischen Musik. Die Musik wird noch leiser, ganz leise wird geflüstert. Langsam wird die Musik intensiver, verstummt dann aber langsam. Dann noch ein Wort von Kristoffer, wonach dieser packende Eröffnungstrack endet. Der Klang der Tasten ist in "The Wind" hoch und leicht. Dies ist ein Duett mit Ronja Gildenlöw, die beiden Stimmen bilden eine schöne Mischung. Überraschend ist unter anderem der Twist mit Schlagzeug und Gitarre, dennoch bleibt die Wirkung eines sensiblen Tracks erhalten. Dies mündet alsbald wieder in ein bescheidenes Instrumentalstück, das schön langsam ausklingt. Die Akustikgitarre bedeutet eine schöne Kombination mit dem Bass bei "Blame It All On Me". In diesem melancholischen Track hört man deutlich die Einflüsse von Leonard Cohen.

 

Das kurze  Intro von "Falling, Floating, Sinking" geht einem unter die Haut. Kristoffers Gesang ist düster und langsam, der druckvollere Gesang ist nur gelegentlich erkennbar, erhöht aber die Intensität. In der Lautstärke gibt es Nuancenunterschiede, aber das Ganze bleibt entsprechend langsam. Die Details der Keyboards sind minimal, aber eine wunderbare Ergänzung. Plötzlich gibt es mehr Tempo und Lautstärke. Der Sound ist etwas dumpf, aber das passt zum Ganzen. Die Wiederholungen im Rhythmus verlangsamen sich Schritt für Schritt, dann folgt ein schönes, langsames Ausblenden. Das Ganze ist zurückhaltend und emotional, dennoch ist jeder Song anders. Spanische Einflüsse sind ibei "Don't" nicht nur durch das Gitarrenspiel, sondern auch durch den Rhythmus des Klatschens zu hören. "Lean On Me" besitzt wenige 'Zutaten', aber die Melange ist sehr geschmackvoll, das gilt auch für die Prise rockigen Gitarrenspiels. "Let Me Be A Ghost pt. II" enthält eine mysteriöse Mischung aus düsteren und leichteren Klängen. Manchmal fühlt sich dieser wunderschöne Instrumentaltrack irgendwie surreal an.

 

Gesang und/oder Musik berühren einen fast durchgehend.  Die Worte, die Kristoffer in "Still Enough" singt, gehören sicherlich absolut dazu. Manchmal ist die Musik in "Let Me Be A Ghost pt. III" extrem leise, schade, daß es ein paar kleine störende Geräusche preisgibt. Der Sound im leicht rockigen Teil ist zuweilen etwas schmuddelig, manche werden das zu schätzen wissen, andere finden es vielleicht komisch. Das Ende ist wunderschön gesungen. Nicht alles von "Look At Me Now" ist leicht zu verstehen, aber die Emotionen sind greifbar. So wenig Musik, so wenige Worte und doch versteht Kristoffer die Emotionen wie kein anderer, auch in diesen letzten Song zu packen.

 

 

Kristoffer beherrscht die große Gefühlswelt und weniger ist mehr. Auch wenn man kein Wort Englisch versteht, wird man wahrscheinlich immer noch von der Emotion in seiner Stimme berührt. Die Kombination mit den Soundscapes und der (überwiegend) minimalistischen Musik ist genial. Mit "Let Me Be A Ghost" kann man via Kopfhörer komplett in eine eigene Welt eintauchen. Aber es ist auch schön, dieses Album durch die Boxen zu hören, mit r erhöhter Lautstärke. Was auch immer man wählt, sollte man versuchen während dieses Hörgenusses alleine zu sein.  



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