KILL ME TODAY, TOMORROW I'M SICK (Original Motion Picture Soundtrack)

Na, was ist uns denn da für ein Baby ins Haus geflattert? Ein Soundtrack zu einem deutschen Film mit den aus dem Tatort bekannten Schauspielern Karin Hanczewski und Carlo Ljubek, sowie Sigi Zimmerschied (Dienststellenleiter Moratschek aus den Eberhofer Krimis). "Kill Me Today, Tomorrow I'm Sick" startet in den Kinos im Osten der Republik am 16. Januar, im Westen exakt eine Woche später.

Grob gesagt, teilt sich der Soundtrack in vier Teile. Da wären als erstes "The Songs", und das ist auch der Part, der für uns Rock Fans der zentrale Part ist. Denn da geht es ganz ordentlich zur Sache. Voll auf die Zwölf mit zackigen Gitarrenriffs und messerscharf gesungenen Vocals von Janina Dietz knallen die ersten drei Stücke nur so aus den Boxen. Hinter der Sängerin von "Janina And The Deeds" agiert eine von Produzent Robert Papst zusammengestellte All Star Band. Mit dabei sind Matt Beck (Matchbox 20, Rob Thomas), Nick Buda (Taylor Swift, Jewel), John Rhino Edwards (Status Quo) und Guthrie Trapp (Phish, Ashley Monroe). Mit "Dance Dance Dance" geht es dann aber tatsächlich ab auf die Tanzfläche und zwar im besten 70er Jahre Style. Die Bee Gees und "Saturday Night Fever" lassen grüssen. Dann gibt's das nächste Rock Brett mit "Good Way Down". Der "Superlover" ist eine schwüle Anmachnummer mit knackigen Saxophon Twist, während "Suitcase Full Of Memories" eine nette Pop Rock Nummer mit Country Touch ist. Gracia Satler, Christian Bina Birawsky, Hardy Hartmeier und Jörg Sieber reihen sich nach und nach in die Riege der Vokalisten ein und in "Special Friend", einem "The Lurkers" Titel aus dem Jahre 1995, mischen dann auch Hauptdarsteller Carlo Ljubek und Lurkers Sänger Arturo Bassic mit. Diese acht Stücke machen rund ein Drittel der Gesamtspieldauer von gut 60 Minuten aus.

Der folgende Part, "The Score" überschrieben, ist in erster Linie für Cineasten wichtig. Hier haben wir es mit den Kompositionen zu tun, die im Film jeweils im Hintergrund zu hören sind. Mal düster, mal melancholisch, mal dramatisch. Die komplette Bandbreite wie man sie von Hollywood Filmen kennt, ein Oberton des bevorstehenden Untergangs, wie es im Pressetext formuliert ist. Ein steter Wechsel zwischen Gut und Böse. Zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Bis hin zum Showdown.

Zum Abschluß gibt es zunächst den dritten Teil des Soundtracks, welcher sich "The Bonus" nennt. Hier wird das Tempo endlich wieder angezogen, der Sound wieder rockiger und frecher. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Auch in "Perfect Combination" und "Dangerous Combination" handelt es sich um reine Backgroundmusik, die von ihrer Machart auch als Untermalung einer Bühnenshow von beispielsweise der Blue Man Group dienen könnte. Die Zugabe, "The Encore", bildet schließlich eine gekürzte, radiotaugliche, Fassung des Openers "Kill Me Today...". Da geht es also nochmal zur Sache. Insgesamt für Rock Fans ein nur bedingt taugliches Album, da nur rund 25 Minuten wirklich gerockt wird. Das allerdings bemerkenswert gut.