VÖ: 10.12.2021
Label: Independent
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Die niederländische Band Kaspar Baum kann man grob dem Alternative Rock zuordnen, und zwar dem der 80er/90er Jahre als Bands wie Joy Division, The Smiths und Radiohead Erfolge feierten. Singer/Songwriter Erny Green spielt zudem in einer Joy Division Coverband und hat nun mit „Vuurland“ zusammen mit Evert Smit (Bass, Synths), Jelmer de Haas (Drums) und Rempe Kooij (Guitars) das Debut Album dieser neuen Band veröffentlicht. Erny selbst übernimmt neben Gesang und Songwriting auch einige Gitarrenparts, sowie Keyboards.
Mit „Ugly Black Monster“ startet das Album ruhig, Erny zeigt gleich seine gute Stimme, die immer auch so einen wavigen Touch besitzt. Auch kommt die Gitarre ziemlich kratzig rüber, wie man es eben von 90er Jahre Alternative Bands kennt. Schöne Melodien, einen stimmigen Refrain und mystische Keyboards bietet auch „Blindfolded“, während „Licking My Wound“ mehr auf Programming und funkige Klänge setzt.
Diese Funk Note setzt sich auch fort bei „Funky Coat“. Happy Feelings und eine Country Passage im Refrain überraschen, das Ende des Songs kommt reichlich crazy rüber. Joy Division dürften hier definitiv Pate gestanden haben. Tief im Urwald fühlt man sich zu Beginn von „Hollow“. Wuchtige Drums und sphärische Keys liefern das progressive Element, während der melodische Gesang, die flotteren Melodien wieder mehr ins Alternative Lager a’la Radiohead passen.
„Green Fields“ öffnet mit Flöte und Gitarre folkigen Spuren den Weg. Auch hier überragt erneut der hochmelodische, schöne Gesang. Flotter und mit ein wenig Bruce Springsteen- Kante dreht „Who’s Gonna Fall“ mehr am Druckventil der Songs. Ein äußerst luftiger Refrain führt frisch und unverbraucht zum Höhepunkt.
Den folkigen Moment behalten Kaspar Baum auch mit „Kid on the Carpet“ bei. Klassischer Midtempo-Folkrock, mit kleinen The Cure-Querverweisen. Völlig im Singer/Songwriter Modus finden sich die Jungs bei „Forty One“ wieder. Mit psychedelischen Klängen und schnelleren Passagen läuft die Nummer aber rasch auf einen brauchbaren Alternative Rocker hinaus. Bleibt noch zum Abschluß mit „Visions“ ein ruhiger, besinnlicher Track mit wunderbaren Melodien.
Ich glaube die Zielgruppe ist mit „Vuurland“ angesprochen. Kaspar Baum bringen die 80er/90er Jahre im Bezug auf Alternative-/Progressive Rock zurück und überzeugen mit gutem Songwriting, variablem Gesang und viel Gefühl für abwechslungsreiche Songs.