IVORY TOWER - Heavy Rain


Tracklist:

  • Black Rain
  • Holy War
  • Never
  • The Destination
  • 60 Seconds
  • Heavy Ride
  • Recover
  • Monster
  • Voices
  • The Tear


Info:

VÖ:  29.03.2024

Label:  Massacre Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:   9 / 10



Die Kieler (Prog)Power Metal Formation Ivory Tower gibt’s bereits seit 1996. Fünf Alben haben die Jungs seitdem zustande gebracht und nach fünf Jahren steht mit „Heavy Rain“ nun das sechste Werk in den Regalen. Nach wie vor sind die Gründungsmitglieder Sven Böge (guitars) und Drummer Thorsten Thrunke mit dabei und rechtfertigen somit den Fortbestand der Band. Neu hinzugekommen seit 2021 ist Sänger Lord Francis Soto und man kann mit Fug und Recht behaupten, das er erheblich mitverantwortlich ist für die sensationelle Qualität des neuen Albums.

 

Denn was das Quintett auf „Heavy Rain“ vom Stapel lässt, ist einfach grandios. Selten hat man in letzter Zeit solch fulminant fette Riffs gehört und auch die Böge-Soli sind vom Allerfeinsten. Dazu die Götterstimme von Soto (anders kann man das nicht bezeichnen) und fertig sind zehn Songs von außergewöhnlicher Qualität, die von genialem Powerdrumming und angenehm akzentuierten Keyboardbackings (Frankey Fasold) aufgewertet werden. Selten stehen die Tasten mal im Vordergrund, dennoch sorgen sie für die Prog-Berechtigung in der Musikbeschreibung von Ivory Tower.

 

Mit „Black Rain“ setzt es einen melodischen Start ins Album, der mit eingängigem Refrain glänzt und sofort die Klasse des Francis Soto zeigt. Noch hält sich das Riffing von Sven Böge einigermaßen zurück, was sich mit Songs der Marke „60 Seconds“, „Heavy Ride“ oder „Monster“ ändert. Denn man hat den Eindruck, im Verlauf des Albums wird die Soundwucht und somit auch die fette Gitarrenarbeit immer intensiver und Ivory Tower lassen bis zum Schluß keinen Millimeter nach. Auch ein Wahnsinn, was Böge an „kreischenden“, tight gespielten und nie in Frickeleien ausartenden Soli anbietet. Anspruchsvoll, aber nie überfrachtet.

 

Beim bereits angesprochenen „Monster“ lassen die Kieler mal kurz eine bekannte, russische Melodie einfließen. Man kann sich also denken, wer mit Monster gemeint ist. Die Songs werden meist von kurzen Samples eingeleitet, aus der Dose ertönt aber ansonsten nichts. Manch kurze sphärische Passagen werden durch Programming zwar unterstützt, dies dient aber der Abwechslung einzelner Songs und wird auch nicht übertrieben.

 

Produziert hat das Album die Band selbst, das Mischen allerdings in die Hände von Jens Borgren und Alexander Backlund gegeben. Und am Sound gibt’s mal gar nix zu meckern. Wuchtig, klar aber keinesfalls klinisch hat man  selten intensiveren Sound gehört als bei „Heavy Rain“. Mit „Voices“ und „The Tear“ erreicht man zum Ende hin quasi den Höhepunkt, was manchmal an die 2000er Phase von Lanfear oder auch mal an Vanden Plas erinnert.

 

 

Bleibt festzuhalten, das Ivory Tower mit „Heavy Rain“ ein großartiges Album erschaffen haben in der

Schnittmenge von eingängigem Prog- u. kernigem Powermetal, was sicherlich bereits jetzt zu den Highlights im Jahr 2024 zu zählen ist. Geniale Musiker und ein starker Sänger lassen Ivory Tower wieder zu den Größen des Genres aufschließen. Wenn nicht sogar mehr. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.