INSOMNIUM - Anno 1696


Tracklist:

  • 1696
  • White Christ (feat. Sakis Tolis)
  • Godforsaken (feat. Johanna Kurkela) Lilian
  • Starless Paths
  • The Witch Hunte
  • The Unrest
  • The Rapids


Info:

VÖ:  24.02.2023

Label:  Century Media Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Insomnium exisitieren bereits seit 1997 und haben bisher acht Vollzeitalben herausgebracht. So richtig durchgestartet sind die Finnen aber erst mit dem 2014er Release „Shadows Of The Dying Sun“ und mit „Heart Like A Grave“ von 2019 erreichten die Jung ihren vorläufigen, melodischen Höhepunkt . An diesem letzten Studioalbum müssen sich nun Insomnium messen lassen, aber bereits die „Argent Moon“-EP von 2021 zeigte, daß die Band noch lange nicht genug hat.

 

Mit „Anno 1696“ kommt nun also das neunte Album heraus und geht in gewissem Sinne den Weg von „Heart Like A Grave“ weiter, setzt weiterhin auf diese grandiosen Melodiebögen, die den Signature-Sound der Band ausmachen, wirkt aber auch in manchen Songs wie eine Rückbesinnung auf frühere Zeiten, als man neben diesen melancholisch doomigen Passagen mit Melodic Death Vocals auch noch eine gehörige Portion „blackened“ war. Davon merkt man beim Opener „1696“ erst mal nichts. Akustik-Gitarre verleiht zu Beginn finnische Lagerfeuer-Romantik, bevor Insomnium zur bewährten Art und Weise von starken Gitarrenmelodien und wuchtig flotten Abfahrten übergeht.

 

Lyrisch greift das Album das 17. Jahrhundert in Finnland auf, und speziell eine Zeit der Hexenverfolgung  mit Werwolf-Legenden und der Ausrottung nahezu 30 % der finnischen Bevölkerung. Stoff, der wie gemacht ist für den Sound von Insomnium. Beim recht harten „White Christ“ hat man sich die Unterstützung von Sakis Tolis (Rotting Christ) am Mikro geholt. Nach diesem Kracher wird es mit „Godforsaken“ absolut episch. Die fantastischen Gitarrenmelodien und der wie immer tiefe Growlgesang von Niilo Sevanen werden hier durch holde Weiblichkeit in Gestalt von Johanna Kurkela, einer finnischen Folksängerin, ergänzt. Ein grandioser Song, der den Sound von Insomnium auf eine neue Stufe hievt.

 

Dem eher ruhigeren Track „Lilian“, welcher im Verlauf aber trotzdem Insomnium-Fahrt aufnimmt, folgt eine weitere, fast schon blackmetallische Nummer mit „Starless Paths“. Finsterer klangen Insomnium selten, ohne aber ihr Trademarks völlig zu vernachlässigen. Mit den drei „The“-Songs („The Witch Hunter“, „The Unrest“, „The Rapids“) lassen die Finnen weitere Perlen ihres Schaffens auf die Hörerschaft los. Teils kehrt die Akustik-Gitarre zurück, teils wird aber auch in vehementer Gangart gehämmert.

 

 

„Anno 1696“ ist somit nicht einfach eine Vertonung der Songs im sicheren Fahrwasser eines „Hearts Like A Grave“. Nein, das Album ist düsterer, impulsiver und vielleicht auch härter geraten. Natürlich gibt es in den Songs immer noch genügend Platz für die völlig zeitlos genialen Melodien und der Fan, der Insomnium erst in letzter Zeit kennengelernt hat, darf sich genauso auf dieses Album freuen, wie Leute welche die Finnen schon von der Frühzeit her kennen. Für mich das bisher spannendste und eventuell auch beste Album der Finnen bisher. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.