IHLO - Legacy


Tracklist:

  • Wraith
  • Replica 
  • Source 
  • Empire 
  • Storm
  • Mute 
  • Cenotaph
  • Haar 
  • Legacy
  • Signals 


Info:

VÖ: 29.08.2025

Label: KScope


Video:


Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8,5 / 10



Über sechs Jahre nach ihrem Debut-Album „Union“, das im vergangenen Jahr von KScope nochmals wiederveröffentlicht wurde, bringen die UK-Progger Ihlo den Nachfolger „Legacy“ heraus. Den Stil aus feinem Prog mit modernem Progmetal/Djent und Ambient hat das Trio um Sänger/Keyboarder Andy Robison nochmals verfeinert und die zehn teils sehr langen Songs sprühen nur so vor dramatischen Wendungen, wohlfühliger Melancholik und knallharten Gitarernausbrüchen, die Komplexität verheißen.

 

Dabei ist der Klang des Albums sehr dynamisch und mitunter bombastisch geraten, so daß man gerne von einer permanenten Soundwand sprechen kann. Das beginnt mit dem art-typischen „Wraith“, das den gefühlvoll hohen, etwas traurig wirkenden Gesang von Andy mit großartigen Keyboard/Synthies paart. Bis eben einer dieser angesprochenen Ausbrücke folgt, den Song in moderne Progmetal-Ebenen schiebt und mit einem gänsehauttreibenden Scream verfeinert wird. Das verfolgt man so auch beim nächsten „Replica“, das zunächst mit einem melodiebetonten Refrain zum träumerischen Mitisingen einlädt, dann aber auch eine langgezogene Stakkato-Riff Passage offenbart.

 

Diese fantastisch atmosphärischen Schwingungen ziehen sich im Prinzip quer durch’s Album. Bei „Empire“ werden ein paar Erinnerungen an Rush wach,  zumindest am Anfang. Das kurze, ruhige „Storm“ bereitet auf die beiden komplexen „Mute“ und das zerrissene „Cenotaph“ vor. Beide über acht Minuten lang. Das ein wenig verspielte und schwelgende „Haar“ geleitet das Album dann zu den beiden längsten Nummern. „Legacy“, das Titelstück, zeigt wie moderner Prog(metal) heute zu klingen hat und das Abschlußmonument „Signals“ mit über zehn Minuten vereint den kompletten Ihlo-Sound in einem Song.

 

 

Klar, neu ist der djent-artige Gitarrensound und die Vielseitigkeit dieser Band im Genre nicht. Bands wie TesseracT, Leprous etc. spielen in ähnlichen Gefilden. Ihlo präsentieren sich in ihren Songs aber ein wenig melodischer, wärmer aber in manchen Phasen auch brachialer, was die angesprochene Soundwand manifestiert. Ob „Legacy“ das Zeug zur Legende hat, wird sich zeigen. Ein tolles, stimmungvsoll modernes Prog(metal)-Album ist den Briten aber definitiv gelungen und auch das ein oder andere Threshold-Zitat lässt die Herkunft der Jungs beglaubigen.  Ihlo, spielen ab sofort in vorderster Reihe des modernen Progs mit. 

 

 



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