VÖ: 21.02.2020
Label: Fresh Tea Records
Autor: David Kerber
Bewertung: 9/ 10
Nur knapp zwei Jahre nach dem tragischen Tod von Produzent und Mitbegründer Chris Tsangarides, kehren Hex A.D. mit ihrem mittlerweile vierten Album in die Plattenläden zurück. Thematisch handelt “Astro Tongue In The Electric Garden” von Drogenmissbrauch, Science Fiction und dem Vietnam Krieg. Also Themen aus den 60er Jahren, wobei einige auch heute noch aktuell sind. Auch haben die Norweger einige mehr oder wenige bekannte Gäste wie Thomas Tofthagen (Paul diAnno, Audrey Horn) oder Eirikur Hauksson (Artch, Ken Hensley) eingeladen.
Das quietschbunte Cover ist arg grenzwertig und suggeriert 70er Jahre Psychedelic-Flair, was auf dem Album aber nur in Ansätzen zu hören ist. Stattdessen werden überwiegend eher düstere, leicht doomige Klänge geboten. Das Intro lässt einen zwar ein Countryalbum oder so etwas erwarten, doch schon die ersten Trommelschläge des ersten Songs „Deadly nightshade“ machen klar, dass hier eine Metalband am Werke ist. Düstere Gitarrenriffs, Hammond-Sounds und die raue Stimme von Rick Hagan lassen kaum Fröhlichkeit aufkommen.Der zweite Song beginnt mit undefinierbaren Sounds, die vage an einen Theremin oder ein Mellotron erinnern bevor auch dieser losrockt. Klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Black Sabbath der frühen 70er und Deep Purple zu Perfect Strangers Zeiten.
„The day the sky exploded” klingt erneut nach Sabbath oder frühe Ozzy-Werke, auch stimmlich erinnert Rick ein wenig an den Madman. Das Hauptriff, unterlegt von kreischender Hammondorgel, gehört zu den besten der Platte. Im Mittelteil werden ruhige Töne angeschlagen, die dem Song viel Atmosphäre geben. Nach einem kurzen Orgelzwischenspiel folgt die dreiteilige „Monsoon Suite“, die das reguläre Album abschließt. Der erste Teil „Hawks & doves“ kommt musikalisch anfangs etwas belanglos daher, steigert sich in der zweiten Hälfte aber zu einem soliden Rocker. Garniert wird der Song mit einem Hammondorgelsolo a la Lord oder Hensley. Der Anfang von „Old Bones“ ist akustisch gehalten, bevor die Trademarks der Band wieder loslegen: einprägsames Hauptriff unterlegt von Orgelteppichen, veredelt mit der recht majestätischen Vocal-performance von Rick Hagan. Der letzte Teil der Suite ist mehr balladesk gehalten, dementsprechend ist der Gesang auch nicht so kraftvoll und rau wie auf den anderen Stücken, sondern eher leise und gefühlvoll.
Der Bonustrack ist dann wieder ein schneller Rocker ganz im Stile von Black Sabbath mit Hammondorgelbegleitung. Eigentlich zu gut für einen Bonustrack, steht den anderen Songs qualitätsmäßig in nichts nach und sprengt auch nicht die Gesamtspielzeit, die inklusive Bonustrack bei knapp 50 Minuten steht.
Insgesamt ein sehr gelungenes Album, bei dem es wenig zu meckern gibt. Sowohl Retro-Fans als auch Doom-Anhänger sollten hier auf ihre Kosten kommen, sofern sie sich nicht durch das Cover abschrecken lassen und auch die erste Dreiviertelminute schadlos überstehen.
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