HELL CITY - Flesh & Bones

Tracklist:

  • Resurrection
  • Playing With Fire
  • Your Darkest Hour
  • Kill With Kindness
  • Me My Enemy
  • Embrace The Chaos
  • Bogus POTUS
  • Supernatural
  • Flesh & Bones

Info:

VÖ: 20.09.2018

Label:  Painted Bass Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

Bewertung:  8,5 / 10



Ein paar Riffs gemeinsam kreieren, dazu einige Biere trinken – und schon kann eine neue Rockband aus der Taufe gehoben werden. So passiert im Jahre 2007. Das war die Geburtsstunde von Hell City. Bei den Riffs blieb es nicht, es entstanden vollständige Songs und so erschien zwei Jahre später die erste EP “Here Comes The Sin”. Das Debüt-Album “Demons To Rest” erschien 2012, weitere zwei Jahre später “Victorious”. Danach gingen die Belgier auf Tour, bis die Band nach dem tragischen Tod von Bassist Michael Konovaleff auf Eis gelegt wurde. Mit neuem Lineup war die Band 2017 wieder begierig ins Studio zu gehen und auch live aufzutreten. Bei dem legendären Dan Swanö (Unisound AB, u.a. Marduk, Katatonia, Dark Funeral) wurde das neue Album “Flesh & Bones” aufgenommen. Die Band wird das Erscheinen auf zwei Release-Shows in Belgien und einer Release-Show  auf dem FEMME V in den Niederlanden feiern. Danach sind weitere Konzerte in Belgien geplant.

 

Das Album startet akustisch mit “Resurrection”. Aber schon bald setzen die Stromgitarren ein und geben dem Intro einen härteren Touch. Ein Intro der besseren Art, das nahtlos in den zweiten Song “Playing With Fire” übergeht. Michelle Nivelle kann zeigen, was für eine begnadete Rock-Röhre sie ist. Ihr Kollege an der Schießbude, Tommy Goffin, streut gelegentlich harsche Growls ein, und die Gitarren braten los. Das Gitarrensolo gegen Ende ist kurz aber knackig. “Your Darkest Hour” ist ein nackenbrechender Speed Metal Song. Trotz aller Geschwindigkeit legen die Belgier viel Wert auf teilweise eingängige Melodien. Das erinnert mich ein wenig an Seven Kingdoms bzw. Unleash The Archers. Letzteres auch dank der Stimme von Michelle. “Me My Enemy” ist eingängiger Hard Rock, der live sicherlich so richtig abgeht. Zu Beginn klingt “Embrace The Chaos” wie melodischer Death Doom. Aber ruhig können Hell City offensichtlich nicht. Und so rockt auch dieser Titel so richtig los. Überragend ist hier das Gitarrensolo.

 

Dann knallt “Bogus POTUS” äußerst thrashig aus den Boxen. Das liegt auch daran, dass der Gesang hier wohl ausschließlich vom Growler Tommy kommt. Das Beste kommt jedoch zum Schluss. Der Titelsong des Albums “Flesh & Bones” startet zunächst ungewohnt ruhig bevor die volle Gitarren-Power den Gesang von Michelle Nivelle begleitet. Das ist eine starke Metal-Hymne, aber ohne jedes Pathos.  Und der krönende Abschluss eines bärenstarken Comeback-Albums.

 

Da haben Hell City ein hervorragendes Album rausgehauen. “Flesh & Bones” ist harter Female Fronted Metal. Ich weiß, dieser Begriff ist durchaus umstritten, aber was die Belgier hier abliefern ist Heavy Metal mit Frauenstimme vom Feinsten. Bis auf die erste Hälfte des Intros und den Titelsong gibt es kaum Ruhepunkte, eine echte Ballade sucht man allerdings vergebens. Das Zeug dazu hätten sie aber, wie der Schlusssong andeutet.



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