HAREM SCAREM - United

Tracklist:

  • United
  • Here Today Gone Tomorrow
  • Gravity
  • Sinking Ship
  • One Of Life's Mysteries
  • No Regrets
  • Bite The Bullet
  • Things I Know
  • The Sky Is Falling
  • Heaven And Earth
  • Indestructible

Info:

VÖ: 12.05.2017

Label: Frontiers Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Eigentlich hätte ich die Kanadier Harem Scarem gar nicht so schnell wieder mit einem neuen Album erwartet.  Ist das letzte Album „Thirteen“ doch datiert auf Ende 2015. Fleißig, fleißig also die Herren um Singer/Songwriter Harry Hess. „United“ heißt die neue Langrille und wird abermals via Frontiers Records veröffentlicht. Ein Label, daß natürlich genial zur musikalischen Ausrichtung von Harem Scarem passt.  Melodien, Hooklines, Harmonien und rockige Parts, sowie eine gesunde Portion AOR. Hiervon gibt’s zwar einige Bands auf dem italienischen Label, aber Harem Scarem sind doch in der Beziehung eine besondere Truppe.

 

Um es gleich vorweg zunehmen. Die Refrains der elf neuen Songs zünden nicht immer. Das war auch bei einigen Nummern von „Thirteen“ so, und man hat das Gefühl bei „United“ setzt sich das leider bei immer mehr Songs fort. Bei der musikalischen Qualität einer Band wie Harem Scarem ist das natürlich Jammern auf allerhöchstem Niveau, aber die Ansprüche an die Kanadier sind halt eben auch überbordend hoch, bei dem Backkatalog, den man vorzuweisen hat.  

Klar gibt es im Prinzip alles, was man hören will.  Mehrstimmige Refrains, hochmelodische Gitarrensoli und die mal klar, mal rauh intonierende tolle Stimme von Harry Hess. Gleich der Titelsong zu Beginn überzeugt mit recht hartem Riff, hart rockender Attitüde und startet das Album schmissig. Auch die etwaigen Parallelen zu eingängigen Rush beispielsweise bei „Here Today Gone Tomorrow“ sind wieder zu verzeichnen.  

 

Good vibes liefert „Gravity“ mit seinen swingenden Rhythmen und auch „Sinking Ship“ versprüht Fröhlichkeit. Sind Harem Scarem also doch kein sinkendes Schiff ? Nein, natürlich nicht. Dafür ist die Band viel zu gut. Aber im Songwriting hapert's doch hier und da und die Ideen gehen irgendwie langsam aus. Da gibt’s die obligatorische Piano-Ballade („One Of Life's Mysteries“), Midtempo Melodic Rocker a'la „Bite the Bullet“, atmosphärische Gitarren bei „Things I Know“ und gar düsteres Material mit verzerrter Schlagseite bei „The Sky Is Falling“.  Ist doch abwechslungsreich, werden viele jetzt sagen. Ja...aber es fehlt so der letzte Kick, der aus guten Melodic Rock Nummern wahre Perlen macht.  

 

Vieles spielt in der oberen AOR Liga mit und beweist auch mal Stadion-Tauglichkeit („Heaven and Earth“). Bezeichnend aber, daß gerade der letzte Song, „Indestructible“, mit seiner Akkustik-Westerngitarre, dem ruhigen Bon Jovi-Flair und dem einfühlsamen Gesang von Hess am meisten aufhorchen lässt und auch den besten Song des Albums darstellt. Spitzenrefrain und ein härteres Solo runden den letztendlich flotten Rausschmeißer ab.  

 

Im Prinzip setzt man „Thirteen“ qualitativ fort, sollte aber seine Ziele im Auge behalten, um nicht in Zukunft in Belanglosigkeit zu verfallen, auch wenn das musikalische Können immer vorhanden ist. Mit drei, vier starken Songs haben Harem Scarem auf „United“ noch mal die Kurve gekriegt und man kann sich somit doch noch auf die Ebene des Vorgängers einreihen. Die starken 90er Alben bleiben aber erneut unerreicht. Bleibt noch das super Coverartwork zu erwähnen. Ein echter Hingucker !!



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