VÖ: 05.09.2025
Label: Frontiers Music s.r.l.
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Den britischen Sänger und Musiker Glenn Hughes muss man nun wirklich nicht mehr vorstellen. Seine History umfasst u. a. Bands wie Trapeze, Deep Purple, Toni Iommi (Black Sabbath), Phenomena natürlich und viele mehr. Aber natürlich auch ein permanentes Schaffen als Solokünstler mit dem Ertrag unzähliger Veröffentlichungen. Allerdings ist das letzte Studio-Soloalbum fast zehn Jahre her, somit wurde es Zeit für ein neues Werk, welches nun ansteht mit dem Titel „Chosen“. Glenn Hughes kehrt sein Inneres lyrisch wieder mal nach außen und hat sich dafür erlesene Musiker wie Soren Andersen (guitars), Ash Sheehan (drums) und Bob Fridzema (keyboards) ausgesucht.
Und der gute Glenn präsentiert uns mit mittlerweile bereits 74 Jahren eine feine Auswahl an zehn Songs, die sein bisheriges Musikerleben atmen und zelebrieren. Das reicht von knackigem Hard Rock über R’n B, über soulige Momente bis hin zu funkigem Groove. Letzteren erlebt man auch gleich im Opener „Voice In My Head“, mit leicht giftigem Touch im Refrain, dem aber die immer noch faszinierende Stimme des Glenn Hughes das gewisse Etwas verleiht. Der Mann ist einfach noch total gut bei Stimme und der Wiedererkennungswert nach wie vor sehr hoch. Auch die gospelartigen Chor-Momente stimmen auf ein tolles Album ein.
Dieses Album führt eine Vielzahl an verschiedenen Rock-Spielarten mit sich. Funk und Soul bereits im Opener angesprochen, setzt „My Alibi“ eine progressive Unternote mit ein. Geliefert von atmosphärischen Keys und Gitarren, aber auch dem gewürzten Refrain. Ebenso gibt’s natürlich Hookline-Granaten wie „Chosen“, eingängige Hard Rock Prisen a’la „Heal“ und natürlich auch mal eine balladeske Weise wie bei „Come and Go“. So und nicht anders wird eine unaufgesetzte, wunderbare Ballade gebracht, meine Damen und Herren. „Hot Damn Thing“ besitzt einen leicht verruchenen Charakter und geizt nicht mit Street Rock’n Roll.
Das langsamste und fast schon in Iommi-Doom wandernde Stück nennt sich „The Lost Parade“, hätte vielleicht nicht unbedingt auf „Seventh Star“ gepasst, darf aber schon ein wenig Sabbath-Luft der End-90er atmen. Feinster Weise dürfen wir auch noch längst verschollene Mellotron-Klänge genießen, aufgefahren beim stimmigen „In The Golden“.
Nennt man ein Album wie „Chosen“ nun Alters-Werk ? Nein, das würde den Songs und Ideen des Glenn Hughes auch anno 2025 nicht gerecht. Der Mann braucht keine Altersmilde, die Kompositionen sind großartig gestaltet und interpretiert, sowie starke Ausrufezeichen, für was Glenn Hughes schon immer gestanden hat. Vielseitige, anspruchsvolle Rockmusik mit granatenstarker Stimme veredelt. Kann man nur empfehlen. „Chosen“….eine gute Wahl.
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