GHOST OF THE MACHINE - Scissorgames


Tracklist:

  • Scissors
  • Mountain
  • Just For Reference
  • January’s Child
  • Mercury Rising (Pt. 1 & Pt. 2)
  • Dead To Me
  • Scissors (Reprise)

Info:

VÖ:  10.06.2022

Label: Eigenregie


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung8 / 10



Viel positive Kritiken hatte man gelesen zum Debut „Scissorgames“ der britischen Progressive Rock Band Ghost Of The Machine. Die Band besteht aus fünf ehemaligen Mitgliedern der Band The Winter Machine (daher wohl auch die Ableitung des Bandnamens), die sich mit Sänger Charlie Bramald (Nova Cascade, ex-Harmony Of Spheres) zusammengetan haben, um neue musikalische Wege zu beschreiten.

 

Immer wieder liest man den Namen Marillion wenn man durch die (Web)Seiten stöbert und tatsächlich geben Ghost Of The Machine ein reinrassiges Neoprog-Bild mit „Scissorgames“ ab. Und wer, außer Neoprog Bands wagt es schon zu Albumbeginn einen echten Longrack zu präsentieren. Bei den Jungs aus Yorkshire nennt sich dieser „Scissors“ und bringt es auf stattliche 20 Minuten Länge. Synthies und Gitarre starten den Reigen und sofort wird man an Bands wie Marillion, Galahad oder auch niederländische Prog-Größen wie Timelock und For Absent Friends erinnert. Letztere hauptsächlich durch den Gesang von Charlie Bramald, der dem von Peter de Jong (ex-For Absent Friends) sehr ähnelt.

 

Immer wieder wechseln sich dynamische, von Keyboards und Gitarren dominierte Parts mit ruhigeren, piano-lastigen Momenten ab. Die Melodien können was und die jeweiligen Soli kommen wunderschön. Der Gitarrensound des kompletten Albums klingt sehr stark nach dem der Schweizer Progger Clepsydra in den 90er Jahren. Keine Ahnung, ob diese Band den Gitarristen Graham Garbett beeinflusst hat. Man könnte es aber fast meinen. Das flotte „Mountain“ erscheint danach in Nuancen sperriger. Dramatische Keyboards treffen hierbei auch mal auf abgehackte Rhythmen.

 

Das relativ kurze „Just For Reference“ (immer noch über 5 Minuten lang) beginnt mit Piano und Gitarrengezupfe, sowie ruhigem Gesang. Punktet hauptsächlich mit den sphärischen Keyboardflächen im Background. Ebenso sphärisch geht’s mit „January’s Child“ weiter, mutiert in Folge aber zu einem sehr intensiven Track, den man durchaus flott bzw. rasant bezeichnen kann. Überzeugend dabei immer wieder die tollen Melodiebögen, die zwar nicht innovativ sind, aber wohfühlig ins Ohr gehen.

 

„Mercury Rising (Part I and II)” macht genau so weiter, betört durch elegische Gitarrenmomente und wechselt erneut munter durch intensive und ruhigere Parts. Balladesk und klagend zeigt der kürzestes Song des Albums, „Dead To Me“ dann die ganz zarte, aber auch melancholische Seite von Ghost Of The Machine. Bleibt noch der zweitlängste Song „Scissors (Reprise)“, ein recht harmonischer, stimmungsvoller Track mit schwebenden Keyboards, teils balladeskem Gesang und feinen Soli.

 

 

„Scissorgames“ ist ein tolles Progressive Rock (Neoprog) Album, das jeden Fan von Bands wie Arena, Pallas und den oben angesprochenen Kapellten ansprechen sollte. Musikalisch hervorragend gespielt, wissen die einzelnen Songs durch die Bank zu überzeugen. Einzig und allein dem Gesang fehlt es ein bisschen am Alleinstellungsmerkmal, was viele Neo-Prog Legenden mit auszeichnet. Das kann aber auch bei Ghost Of The Machine noch werden. Für den Moment erleben wir ein schönes Album, nicht wirklich innovativ, aber mit breiter Neoprog-Brust auftrumpfend. 



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