VÖ: 04.04.2025
Label: ROAR
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Die 2008 in Stockholm gegründeten Frantic Amber sind eine All-Frauen-Band. Davon gibt es ja nach wie vor noch nicht allzu viele, die Schwedinnen gehören daher fast schon zu den Ur-Gesteinen dieser Bewegung. Ursprünglich als Projekt gegründet ohne wirklich zu wissen, wohin die musikalische Reise geht und am Anfang noch hauptsächlich mit Cleangesang, sind Frantic Amber mittlerweile im melodischen Death Metal angekommen. Ich persönlich würde allerdings eher von sphärischem Black-Death sprechen mit symphonischen Spuren. „Death Becomes Her“ ist das dritte Album der Damen und schon das Artwork des Albums verheißt tiefste Finsternis.
Nach kurzem, unheilvollem Intro setzt „Bloodbath“ gleich voll auf sphärischen Black Metal, der einer Band wie Dimmu Borgir nicht unähnlich klingt. Wahnsinn wie Sängerin Elizabeth Andrews sich einen zurecht keift und man erkennt wahrlich nicht, das hier ein Mädel am Mikro steht. Knallhart schepperts hier aus den Boxen und auch „Black Widow“ verbindet die Vehemenz des Death Metal mit der dunklen Seite der Macht. Der Titelsong lässt danach das Tempo fallen und schleppt sich drückend über die Ziellinie. Der symphonische Anteil in der Musik von Frantic Amber nimmt immer mehr zu und auch immer mehr clean gesungene Passagen schleichen sich ein.
Wie beispielsweise bei „Hell’s Belle“, einer Nummer die natürlich gar nichts mit AC DC zu tun hat. Immer öfter schimmern Bands wie Epica durch. Das mag man jetzt gut finden oder nicht. Fakt ist, das der Death-/Black-Faktor zwar weiterhin vorhanden bleibt, aber zugunsten von Melodien und symphonischen Passagen den Rückwärtsgang eingelegt hat.
Doch gerade wenn man sich dann anfängt zu langweilen, hauen Frantic Amber mit „The Butcheress“ und „In The Garden Of Bones“ zwei krachende Crust-Bomben raus, die den Härtegrad des Albums nochmal weit nach oben schrauben. Unglaublich was sich die Hoheiten hier aus den Stimmen, den Saiten und den Fellen schrauben. Ein kurzes Outro und durch ist die Abfahrt, die sich mit den gleichgearteten männlichen Kollegen absolut messen kann.
Auch was die Spieltechnik an sich betrifft. Nichts weltenbewegendes was die Schwedinnen mit „Death Becomes Her“ abliefern, aber dennoch gutklassiger Melo-Death-Black-Metal, der allerdings auch Schwankungen von oben nach unten enthält.