VÖ: 14.10.2022
Label: Atkinson Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
„The Uncrowned King – Act 2“ ist der erste musikalische Kontakt meinerseits mit der amerikanischen Prog-Kapelle Evership. Das bedeutet, mit ist auch „Act 1“ des ungekrönten Königs bis dato nicht bekannt. Auch die beiden ersten Alben „Evership I“ und „Evership II“ sind mir nicht bekannt. Muß ich also alles noch nachholen. Denn die Musik von Evership ist richtig schöner Progrock klassischer Art. Ins Leben gerufen von Komponist, Multi-Instrumentalist und Produzent Shane Atkinson sind Evership mehr oder weniger als Duo unterwegs. Der Mainman mit Sänger Beau West. Wer also jetzt was und wann eingespielt hat, ist gar nicht mal so ersichtlich.
Egal, die neuen Songs atmen viel 70’s Art Rock Luft und enthalten auch einiges an Neoprog Passagen. Angefangen mit Dschungelgeräuschen und Akustik Gitarre beim Opener „The Voice Of The Night“. Atmosphärisch folkig geht’s zu, bevor erstmals der melodische, hier leicht verzerrte Gesang von Beau West ertönt. Nahtlos gehen die Songs ineinander über, so auch der erste Song in das mit rockigeren Riffs und Rhythmen ausgestattete „Massive Pursuits“. Synthiespielereien, der hohe Gesang und die grandiosen Melodien in bester Neoprog-Manier, aber auch klassischere Orgel/Keypoardparts prägen das Klangbild von Evership. Auch das Gitarrensolo kommt rockig bis zum intensiven Ende.
Piano, ruhiger Gesang und Streicher im Background legen eine symphonische Note über „The Law Of Ages“, ein Song der im Verlauf dynamischer wird und mit mehrstimmigem Gesang glänzt. Harte Gitarren und Drums, sowie Stakkato-Rhythmen und giftiger Gesang reißen den Hörer bei „Coronation“ aus der eventuell aufgekommenen Lethargie. Orientalische Klänge und Orgelklänge bis hin Screams und Bombast beherrschen die musikalische Szenerie.
Bei „The Voice Of The New Day“, das mit Vogelgezwitscher beginnt, lassen Fanfaren-Klänge und fröhliche Stimmung die Dynamik im Song einleiten. Michael Sadler hat man sich hier als Gastsänger hinzugeholt, der natürlich mit seiner markanten Stimme auch ein gewisses Saga-Feeling mit einbringt. Sphärisch und mit Flötentönen klingt die Nummer aus. Mit „Nobody“ kommen bedrückende Moll-Klänge auf. Akustik-Gitarre und balladesker Gesang übernehmen und wunderschöne, warme Melodien ergreifen. Straight und melodisch erinnert auch der mehrstimmige Gesang ein wenig an Yes.
Fast schon ein wenig funkig zeigt sich „Fading Away“. Mit Sprechgesang, aber auch sphärisch mit Ah-Ah-Chören treibt das Stück in eine Welle monumentaler Bombast-Keyboards. Chorgesang und flotte Fröhlichkeit wird mit Gitarrenmelodien, Piano und Keyboardpassage bei „Uncrowned“ zelebriert. Ein epochales Finale sorgt für einen würdigen Abschluß der Geschichte um den ungekrönten König. „Pilgrim’s Reprise“ lässt danach nochmal sphärische Momente, Keyboardmelodien und wunderbaren Gesang erklingen, um den Hörer zu bezaubern.
„The Uncrowend King – Act 2“ ist ein tolles Progrock-Album, welches sich sowohl der 70er-Artrock-Atmosphäre bedient, als auch mit Neoprog-Passagen eine modernere Hörerschaft anspricht. Die Konzeptgeschichte wird stimmungsvoll vertont und Spannung aufgebaut, bis hin zum wuchtigen Finale. Evership spendieren uns also ein tolles Konzeptalbum, das jeden geneigten Progrocker begeistern sollte.
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