ENVY OF NONE - Stygian Wavz

Das selbstbetitelte Debut Album von Envy Of None, der Band um ex-Rush Gitarrist Alex Lifeson, hat durchwachsene Kritiken eingeheimst. Vieles was auf diesem Album zu hören war, das während der Pandemie entstand, klang irgendwie komisch und zu modern. Vielleicht hatten die ein oder anderen auch ein Rush-ähnliches Werk erhofft. In diese Fußstapfen treten Envy Of None aber definitiv nicht. Auch nicht mit dem zweiten Album „Stygian Wavz“, das dieser Tage erscheint.  Vielmehr bewegt man sich im Ambient Sound vermischt mit ein paar Industrial Einflüssen.

Passend dazu die engelsgleiche, fast flüsternde Stimme von Maiah Wynne, die dem Ganzen schon im Ansatz jegliche Power nimmt. Das ist aber bewusst so gewollt, denn bei Envy Of None soll man sich entspannt zurücklehnen können, wenn man den Songs lauscht. Und das funktioniert bei den elf neuen Tracks vorzüglich. Denn vom Opener „Not Dead Yet“ über das atmosphärische „Under The Stars“, dem beschwingenden „Clouds“ bis hin zum Titelsong „Stygian Wavz“ laden Maiah, Alex, Bassist Andy Curran und Keyboarder Alfio Annibalin zum Verweilen, Träumen und Seele baumeln lassen ein. Ein echter Drummer wird im Line Up nicht genannt, so daß man von komplettem Programming bei Envy Of None ausgehen kann.

Ab und zu wird das Schwelgen in himmlischen Sphären von Industrial Klängen und auch mal einem härteren Gitarrenpart von Alex Lifeson unterbrochen. Bei „Thrill Of The Chase“ setzt man zudem auf eine äußerst funkige Note, die sich bis hin zu legerem Groove zieht. „Raindrops“ ertönt ein wenig flippig, „Handle With Care“ dagegen stark eingängig im Refrain. Es überwiegen aber die entspannten (Prog)Momente wie bei „The Story“, „The End“ oder dem leicht melancholischen „That Was Then“.

Envy Of None sind sicherlich nur begrenzt dem Rock-Genre zuzuordnen. Wer es halt mal entspannter und relaxter braucht, ist bei Alex Lifeson und dem Mädel/den Jungs ganz gut aufgehoben.  Bis auf ein paar aufgekratzte Momente eine musikalische Wohlfühloase aus Kanada.