VÖ: 24.05.2025
Label: Mad Indommu Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Beinahe wäre dieses superbe Album an mir vorbeigegangen. Kam es doch bereits im Mai über das zumindest mir unbekannte Mad Indommu Records Label heraus. Die Promo erreichte mich auch erst vor kurzem, daher muss unbedingt ein Blick auf das Album geworfen werden, auch wenn es schon ein paar Monate heraus ist. Ach ja, die Rede ist von „Lychcraft“ der deutschen Heavy./Powermetal-Formation Elmsfire. Die Gründung der Band geht zurück ins Jahr 1999 und es gab bereits drei Alben, von denen ich aber keines (bisher) kenne. Irgendwie kommt einem aber der Name Elmsfire geläufig vor, so daß die Neugier den Fokus auf „Lychcraft“ gerichtet hat. Und was soll ich sagen…ein Glück das das passiert ist.
Denn das Album gehört mit Abstand zum Besten, was es in diesem Jahr bisher im Bereich des (Power)Heavy Metal gegeben hat. Klar, es wird wieder davon gesprochen, das das Album für Fans von Judas Priest und Iron Maiden geeignet ist. Bei Bands, die aber schon so um die 20 Alben herausgebracht haben, findet sich zwangsläufig immer der ein oder andere Ansatzpunkt. Elmsfire sind aber viel mehr. Erinnern sie doch stark an US Bands wie Eidolon oder manchmal auch an Savatage. Dies nicht zuletzt wegen einiger in Epik schwelgender Songs, die grandios rüberkommen.
Los geht’s aber mit „Deathglow“ und „Lychcraft“ mit zwei schnellen Brechern, die eine Top-Mixtur aus frischem Speedmetal und Tradiitions-Stahl spendieren. Auffällig ist gleich der Gesang von Bobby, der so ein wenig in die Kerbe von Ronny Munroe (ex-Metal Church, Vicious Rumors) fällt. Recht hoch aber mit faszinierendem Timbre. Gerade auch dann wenn hohe Screams die Songs verfeinern. Die beiden Gitarristen Doro und Germano hauen dermaßen fette Riffs und Rhythmen um die Ohren, das zusammen mit der Basis Sascha (Drums) und Micha (Bass) ein fulminantes Soundgebilde entsteht, das sich gewaschen hat.
Eines der Highlights des Albums ist sicherlich der Epik-Hammer „The Stairway“ der balladesk beginnt dann aber mit Gitarren-Bombast schier meterdicke Gänsehaut erzeugt. Zum Ende hin nimmt der Track rasant an Fahrt auf und ballert jede eventuell aufkommende Lethargie weg. Manche Songs präsentieren sich mit etwaiger Folk-Kante, was der Band Vergleiche mit Blind Guardian eingebracht hat. Zum Beispiel „Cromm Cruagh“ mit typischen Folk-Metal Gitarrenthemen, die aber weit von Schmonzens a’la Orden Ogan oder Blind Guardian-Bombast entfernt bleiben, glücklicherweise.
„Avalanche“ und vor allem „The Way Of The Hunter“ setzen zum Ende des Albums hin wieder mehr auf Speed-Power, die Double-Bass ballert und die Riffs laufen auf zur Höchstform. Ein dynamisch intensives Freudenfeuer immer mit geprägt vom fantastischen Gesang des Bobby. Zwei Bonustracks gibt es zum Schluß auch noch. Zum einen „Living Bad Dreams“, ein eher unbekannterer Titel des „Painkiller“-Albums von Judas Priest und zum anderen „Black Winter Day“ von Amorphis zu dem man sich für die Growls die Dienste von Mich (Belfry) gesichert hat. Feine Versionen, die sich nahtlos in das eigentliche Album einfügen.
„Lychcraft“ ist nicht weniger als die epische Powermetal-Sensation des Jahres. Keine Ahnung, was Elmsfire vorher so „verbrochen“ haben, muss ich noch ergründen, aber dieses Album ist definitiv uneingeschränkt zu empfehlen, wenn es um (Power)Heavy Metal mit epischen Zügen und auch mal folkigen Elementen geht. Einfach grandios und muss gehört werden.
Elmar F. (Montag, 25 August 2025 09:17)
Verflixt heißer Stahl wurde da hergestellt