DEMONS DREAM - Battle Cry

Tracklist:

  • Intro
  • Hellrider
  • Live Hard Die Free
  • Demon's Dream
  • Battle Cry
  • Speed Attack
  • Restless Dead
  • Black Sails
  • World At War

Info:

VÖ: 11.05.2018

Label:  Eigenregie


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung: 7 / 10



Man fühlt sich herrlich an die alten 80er Jahre erinnert, als dauernd neue Bands an Land gespült wurden und Alben veröffentlichten, die heute als Untergrund-Schätze immer mal wieder hervorgehoben werden. Bands wie Bullet (die deutschen), Gravestone, Steel Vengeance und viele mehr, die nicht in der Liga wie Accept, Running Wild oder Scorpions spielten, aber für eine gesunde Basis deutschen Heavy Metals sorgten. Auch heute freut man sich, wenn man junge Bands entdeckt, die mit viel Herzblut an die Sache rangehen, deren lyrische Naivität dennoch erfrischend wirkt und in deren Instrumentalleistung noch einige Luft nach oben ist, aber trotzdem Potential aufweist, aufhorchen zu lassen.

 

Demons Dream sind so eine Band. Da wird ein eigenes Tonstudio zusammengezimmert (Attic 'n Cave Studios), der Drummer (Marc Kiko) mischt und mastert selbst und nach einer ersten EP im Jahre 2016 wagt man gleich mal ein Fulltime Album in Eigenregie. „Battle Cry“ ist ein Album, daß vor Klischees nur so trotzt. Songtitel wie „Hellrider“, „Battle Cry“, „Speed Attack“ oder „World At War“ zeigen schon, daß man gar nicht erst auf Teufel komm raus außergewöhnliche Songtitel sucht und auch die Musik des Fünfers aus Heidenheim ist alles andere als innovativ oder extraordinär.

 

Traditioneller Metal der 80er herrscht in jeder Note, in jeder Songzeile vor. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas platt, und auch das Artwork lädt eventuell manchen zum Schmunzeln ein, aber...hey...Demons Dream atmen die Luft der Vergangenheit und diese vorhandene Trivialität gab es damals bereits bei anderen Bands und deren Alben zählen heute zu den Perlen der damaligen Szene.

 

Primär liegen die Einflüsse der Band bei Accept, Judas Priest, Running Wild und vor allem Iron Maiden. Gerade die Gitarrenläufe erinnern sehr an die Eisernen Jungfrauen, ein bloßes Abkupfern ist aber nicht der Fall. Dem „Intro“ zu Folge scheinen die Jungs wohl zudem Game Of Thrones -Fans zu sein. Das Intro klingt ein wenig nach der Titelmelodie der Serie und auch das Artwork besitzt irgendwie so eine Art Game Of Thrones Touch (remember Ned Stark ?). Beim folgenden „Hellrider“ könnten sich dann schon am Gesang von Marius die Geister scheiden. Gerade die hohen Screams dürften dem ein oder anderes Kopfschmerzen bereiten. Ich persönlich find's nicht so schlimm und die Screams passen zum restlichen, powervollen Gesang gut dazu. Aber sicherlich ist hier ein Ansatzpunkt für zukünftige Verbesserungen zu sehen. Die guten Gitarrenparts erinnern, wie gesagt, meist an Iron Maiden und zeigen, daß die beiden Gitarristen Kai und Gyros absolut was drauf haben. Auch der Bass von Andi bleibt immer präsent mit im Vordergrund, was ebenfalls eine Parallele zu Maiden aufzeigt.

 

Prinzipiell laufen die Songs allesamt nach diesem Schema ab. Außer beim Titelsong „Battle Cry“, der vehement die alten Running Wild zitiert. Der Song hätte durchaus auch auf einem der 80er/90er Alben von Rock'n Rolf und Mannschaft stehen können. Für mich, aufgrund des etwas abweichenden Sounds, die auffälligste Nummer des Albums. Ansonsten pflügen sich die Heidenheimer charmant unaufgesetzt durchs Metal-Terrain der 80er Jahre. Etwaige „ho-ho-ho“-Chöre bei „Battle Cry“ oder „Restless Dead“ werden wahlweise für Entzücken oder Entsetzen sorgen, bei „Black Sails“ könnte man meinen, man hätte es anfangs mit einer Proberaumaufnahme zu tun, aufgrund des kratzigen Sounds und beim Abschluß-Songs „World At War“ lässt Sänger Marius durchaus punkige Vocals vom Stapel. Dabei beginnt dieser Track recht ruhig und ist mit fast 9 Minuten der Longtrack des Albums.

 

Also, Demons Dream's Debut sollte man nicht mit heutigen Hochglanz-Produkten vergleichen. Hier zählt die Rückbesinnung auf alte Zeiten und der Mut, sich mit deutlichen Hinweisen auf die Bandfavoriten zu platzieren. Das werden die einen eventuell zu abgestanden oder naiv finden, andere dürften aufgrund des vorhandenden 80er Underground-Feelings vor Freude die Fäuste in den Himmel recken. Fakt ist, die Jungs machen ihre Sache gut, gerade die Gitarrenarbeit kann was. An machen Dingen (partiell der Gesang) sollte man arbeiten, dennoch sollte Mut und Einsatz belohnt werden und daher darf man ruhig ein Album wie dieses, was Stärken und Schwächen vereint, auch positiv bewerten. Ein Urteil muß sich aber jeder selbst bilden.



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Kommentare: 1
  • #1

    Mister Evil (Sonntag, 17 Juni 2018 12:21)

    Das rockt ja wie einmal Hölle und zurück.