VÖ: 21.03.2025
Label: Metalapolis Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Balingen – da war doch was? Genau. Zwanzig Jahre wurde dort das Bang Your Head Festival abgehalten. Aber nach drei Corona-Absagen (2020 – 2022) wurde im Jahr 2023 das endgültige Aus bekanntgegeben. Und im April 2024 verstarb Veranstalter Horst Franz. Aber trotzdem wird es nicht ruhiger in der Stadt im Süden Baden-Württembergs. Dafür sorgen wohl die hier ansässigen Rock- und Metal-Bands. Und genau von dort stammt 2016 gegründete Heavy Metal Band Defender. Nach der 2018er EP „Rising High“ erscheint im März das Debüt-Album „Dying To Live“.
"Authentischer als DEFENDER kann man Metal optisch und musikalisch kaum zelebrieren."
Diese Information des Labels Metalapolis Records macht natürlich neugierig.
Klopf- und Knarr-Geräusche bilden die Einleitung zu „Dying To Live“. Nach einem Gongschlag geht es dann aber richtig los. Twin-Gitarren sorgen für einen amtlichen Sound. Und schon wird das Presse-Zitat bestätigt. Zum Gesang von Dennis Bauer gibt es schnelle Hook-Lines und Gitarren-Riffs. Und schon sind erste Gitarren-Soli zu hören. Auch „Survivor“ bietet Hochgeschwindigkeits-Metal. Angetrieben von Schlagzeuger laufen beide Gitarristen zu Höchstleistungen auf. Nach einer hymnischen Einleitung galoppieren bei „Time For Freedom“ erneut die Gitarren voran. „Living Runaway“ starte mit schnellem Schlagzeugspiel. Danach gibt es nicht viel Neues – Metal in hoher Geschwindigkeit. Das setzt sich zunächst fort, mit „Carry The World“, „Granite Heart“, „Restless Power“. Defender gehen gnadenlos hohes Tempo. Aber halt, zwischendurch ist „Neverland“ eine wunderschöne Ballade. Hier zeigen das Musiker, dass man beeindruckenden Heavy Metal spielen kann, ohne den Versuch zu unternehmen, Geschwindigkeits-Rekorde brechen zu wollen. Dazu gibt es ein riesiges Gitarren-Solo. Und auch bei „Running Out Of Bad Times“ geht es in gemäßigtem Tempo vorwärts, mit einem Mitsing-Refrain. Der Rausschmeißer „Serenade To Life“ startet als Ballade. Entpuppt sich später jedoch als schnelle instrumentale Power Metal-Hymne.
Auf „Dying To Live“ dominiert Hochgeschwindigkeits-Metal. Als das Album dann in Gefahr läuft dank der geballten Power ins Langweilige abzugleiten, folgt die Auflockerung mit Ballade und Metal-Hymne. Warum die Hymne ausschließlich instrumental ist, erschließt sich mir nicht. Und es ist schade, dass es die einzige Hymne auf dem Album ist. Trotzdem haben Defender ein gutes Album-Debüt hingelegt. Für den Nachfolger wünsche ich mir jedoch ein wenig mehr Abwechslung.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
Kommentar schreiben