VÖ: 02.05.2025
Label: ROAR
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Gegründet wurden Crematory im Jahr 1991 von Schlagzeuger Markus Jüllich und Gitarrist Lothar „Lotte“ Först. Kurz nach der Gründung kamen Sänger Gerhard „Felix“ Stass, Bassist Marc Zimmer und Keyboarderin Katrin Goger hinzu. Letztere zunächst nur als Gastmusikerin. Aus den Anfangstagen sind immerhin noch drei Musiker an Bord – Markus Jüllich, Felix Stass und Katrin Jüllich (geb. Goger), die inzwischen festes Bandmitglied ist. Vom selbstbetitelten Demo aus dem Jahr 1992 wurden erstaunliche 1500 Exemplare verkauft. Dadurch wurde wohl Massacre Records auf die Band aufmerksam. Unter diesem Label erschien ein Jahr später das Debüt „Transmigration“. Obwohl die Band zwischen 2001 und 2003 pausierte wurden bis heute sechzehn Studio-Alben veröffentlicht. „Destination“ ist somit Album Numero 17, das erste bei dem neuen Label ROAR.
Das Album startet mit dem Titelsong „Destination“. Und gleich mit knallenden Gitarren sowie wummerndem Schlagzeug. „The Future Is A Lonely Place“ bietet etwas mehr Melodie und feine Keyboard-Teppiche. Schöner Gothic Metal. „Welt aus Glas“ ist ein Song mit deutschen Texten. Melodische Abschnitte werden von brachialen Riffs kontrastiert. Mit „My Girlfriend’s Girlfriend“ folgt ein Type O Negative Cover, jedoch deutlich härter als das Original – weniger Dark Rock dafür mehr Gothic Metal. Aber passt gut auf das Album. „After Isolation“ ist dann etwas ruhiger. Das Keyboard verbreitet jede Menge atmosphärische Klänge. „My Own Private God“ ist zwar recht einfach angelegt aber knallt gewaltig. Erneut sind atmosphärische Keyboard-Teppiche zu hören. Keyboard und Synthies sorgen in „Days Without Sun“ für viele elektronische Spielereien. Melodie und Rhythmus sind sehr eingängig. Dank des Grooves ist der Song auch gut tanzbar. „Deep In The Silence“ ist über weite Strecken eine wunderschöne Ballade. Felix Stass haucht seinen Gesang häufig ins Mikrophon. Dazu gibt es ein grandioses Gitarren-Solo.
Bei „Banished Forever“ kreist wieder die brutale Abrissbirne. Es bleibt aber trotzdem zumeist melodisch, wofür vor allem die Keyboards sorgen. „Ashes Of Despair“ wird nach einer melodischen Einleitung von rhythmischen Riffs und schönen Gitarren-Melodien geprägt. Bei „Toxic Touch“ ist zumeist ruhiger, aber beim Refrain sind teilweise bitterböse Screams zu hören. Der Rausschmeißer „Das Letzte Ticket“ ist der zweite deutschsprachige Song auf dem Album. Erneut ein sehr melodischer Song, selbst beim harschen Gesang.
Ich glaube, mit „Destination“ können wir eines der besten Alben aus der langen Geschichte von Crematory genießen. Ein sehr abwechslungsreiches Songwriting. Auch die Arrangements könnten kaum abwechslungsreicher sein. Harte Riffs, schöne Keyboard- und Gitarren-Melodien, Growls aber auch schöne Gesangspassagen wechseln sich ab. Und Band-Chef Markus Jüllich sorgt mit seinem Schlagzeugspiel für eine rhythmische und kraftvolle Grundlage der Songs. Der wievielte Frühling von Crematory ist das eigentlich?
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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