COMMUNIC - Where Echoes Gather

Tracklist:

  • The Pulse of the Earth (Part 1 - The Magnetic Center)
  • The Pulse of the Earth (Part 2 - Impact Of The Wave)
  • Where Echoes Gather (Part 1 - Beneath The Giant)
  • Where Echoes Gather (Part 2 - The Underground Swine)
  • Moondance
  • Where History Lives
  • Black Flag Of Hate
  • The Claws Of The Sea (Part 1 - Journey Into The Source)
  • The Claws Of The Sea (Part 2 - The First Moment)

Info:

VÖ:  27.10.2017

Label:  AFM Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



 

Rar gemacht habe sie sich in letzter Zeit, die Norgweger Communic. Sechs Jahre ist es her, daß die Band in letztes Album „The Bottom Deep“ rausgebracht hat und auch auf dem Live-Sektor war nahezu Funkstille. Das lag aber nicht etwa an diversen Line-Up Wechseln, die immer mit Pausenzeiten verbunden sind, oder daran, daß man kreativen Aufschub brauchte (zwar kamen die letzten beiden Alben nicht an „Conspiracy In Mind“ oder „Waves Of Visual Decay“ heran, viel schlechter waren sie aber auch nicht). Sondern zuerst an Nachwuchsfreuden von Sänger und Gitarrist Oddleif Stensland, der quasi ein Elternjahr einstreute und kurz bevor man hätte die schon fertigen neuen Songs veröffentlichen können, wurde Drummer Tor-Atle Andersen Vater von Zwillingen, was erneut die Bandaktivitäten auf Eis legte.

 

Während seines Elternjahres kramte Oddleif Stensland in den Archiven herum und holte bisher ungenutzte Songparts und Ideen hervor, die bis 20 Jahre zurücklagen. Aus diesem Fundus bediente sich die Band und fügte neue Ideen und Songstrukturen hinzu. Herausgekommen ist nun das Album „Where Echoes Gather“. Passender hätte man also den Albumtitel nicht wählen können. Und was soll ich sagen....die Songs dieses neuen Dreher reichen beinahe an die ersten beiden Alben heran. Songs nahe an der Perfektion und mit so vielen Einflüssen und Ideen, daß man viele Feinheiten erst bei mehrmaligem Durchlauf entdeckt.

 

Musikalisch war das Trio um Stenlands, Andersen und Bassist Erik Mortensen ja schon immer Extraklasse, aber auch im Bereich des Songwritings hat man mittlerweile ein solch tolles Gespür dafür, Stukturen nicht ausarten zu lassen und immer wieder mit melodischen Hooklines für Fluss zu sorgen. Zwar sind die einzelnen Kompositionen immer noch sehr komplex, was sich auch in überlangen Songs spiegelt, dennoch wir die Eingängigkeit der Tracks nicht vernachlässigt.

 

Das zweiteilige „The Pulse Of The Earth“ macht den prog-metallischen Anfang. Harte Riffs gepaart mit melodischen Überraschungsklängen und dem vorzüglichen Gesang von Oddleif Stensland lassen die Band zurecht in die Schnittmenge von Dream Theater und Nevermore, mit denen Communic immer mal wieder verglichen werden, eintauchen. Gerade durch das Quasi-Ableben von Nevermore erfahren Communic hier noch eine viel höhere Relevanz. Auch das folgende, ebenfalls zweigeteilte „Where Echoes Gather“ agiert in der gleichen Art und Weise. Auffallend ist, daß Communic immer wieder futuristische, spacige Töne integrieren, was die thematische Ausrichtung des Albums unterstreicht.

 

Für mich persönlich am intensivsten und fantastischsten ist allerdings der Song „Moondance“. Hier zeigt Stensland in Form von balladeskem Gesang, der immer mal wieder an Pink Floyd erinnert, zu was er gesanglich fähig ist und der ganze Song ist im Bezug von Melodie, Refrain und harten Parts perfekt aufeinander abgestimmt, so daß man hier von einem ganz großen Song sprechen darf. Besser geht’s im Prinzip nicht und wenn man immer noch auf der Suche nach dem absoluten Progmetal-Track ist....hier kommt er. Gehobenste Spitzenklasse !!

 

Daß Communic aber durchaus auch thrashige Songs können zeigt vor allem „Black Flag Of Hate“ und mit Abtrichen „Where History Lives“. Stakkato-Riffs in bester Thrash-Art und aggressiverer Gesang, der allerdings nicht in bloßes Shouting ausartet funktioniert auch im Kontext der Norweger sehr gut.

 

Abgerundet wir das Album durch einen erneuten Zweiteiler mit „The Claws Of The Sea“. Sehr atmosphärische Nummer, die alle Zutaten von Communic im Jahre 2017 vereinigt und ein eine weitere Großtat bedeutet.

 

Die Nachwuchsfreuden der Band scheinen gut getan zu haben, denn so konnte man vermutlich noch länger an der Ausarbeitung der Songs arbeiten, was diesen dienlich war. „Where Echoes Gather“ darf man in einem Atemzug mit den beiden ersten Alben nennen und generell in die Spitzenebene der besten Progmetal-Alben aller Zeiten heben. Eike Freese hat in Hamburg zudem einen tollen Sound gemixt und den Songs die entsprechende klangliche Stärke einverleibt. Mit Communic ist wieder stark zu rechnen !!

 




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