BABAL - WWIBWIL (Who Will I Be When I Leave ?)


Tracklist:

 

  • 3 Minutes 
  • Sitting Pretty 
  • Corkscrew Rider 
  • Dead End Friends 
  • The Wolf Slips Up Quickly 
  • Made Without Instructions 
  • Baby Wants Freedom 
  • Doors
  • Who Will I Be When I Leave? 


Info:

VÖ:  16.09.2022

Label:  Melodic Revolution Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10

 



Das britische Trio Babal ist nicht ganz einfach zu kategorisieren. Die Musik wird selbst als Cinematic Psych-/Art Rock bezeichnet und legt Einflüsse von den Talking Heads, Zappa über Beefheart und Hendrix bis hin zu Primus, Bent Knee und Patti Smith nahe. So zumindest bezeichnet das Promoblatt die stilistische Melange des Sounds von Babal. „Who Will I Be When I Leave ?“ oder abgekürzt „WWIBWIL“ nennt sich das neue Album, das neunte, wenn ich mich in der Diskographie nicht verzählt habe. Ganz einfache Musik ist es also nicht, was uns Sängerin Karen Langley, Rob Williams (Gitarre, Synths, Bass) und Jon Sharp (Drums) hier anbieten. Komplexe Musik, die tatsächlich viele Stile miteinander verbindet.

 

Das Album beginnt ganz leicht mit Ah-Ah-Ah Gesängen und Drums beim Opener „3 Minutes“. Doch alsbald schleichen sich schräge Klänge und psychedelisch klarer Gesang ein. Von düster verstörend bis hin zu happy geht die Stimmungslage des Songs und klamaukartige Töne mit viel Percussions entlocken ein wenig Zirkusatmosphäre zwischendurch. Schöne Gitarrenmelodien verzaubern aber auch, bis hin zu leicht fernöstlicher Gesinnung.

Mit rockiger Gitarre und Keyboards beginnt „Sitting Pretty“. Etwas spacige Synthies und entspannter Gesang inklusive stimmigem Beat stehen verstörendem Sprechgesang und langanhaltenden, wavigen Momenten gegenüber. Ruhig und mit flötenartigen Klängen, sowie Saxophon lässt „Corkcrew Rider“ etwaige Jazz-Assoziationen aufkommen. Irgendwo zwischen Frank Zappa und Psychedelic Rock pendeln die schrägen Tone und sphärisch schönen Gitarrenthemen, sowie der hektische Gesang. Wunderbar himmlisch klingt der Track aus, abgerundet durch Xylophon-Anschläge am Ende.

 

Erneut durch die Keyboards inszenierte, ruhige Flötentöne erscheinen bei „Dead End Friends“. Aber auch Computerbeats. Für den Feingeist sorgen harmonische Keyboards im Background und elegische Gitarrenmomente, bevor es flotter zugeht und kratzige Saiten, sowie düsterere Grundstimmung diese Harmonien zunichte macht.

Beinahe bluesige Gitarrenzupferei keimt zu Beginn von „The Wolf Slips Up Quickly“ auf. Die folgende Gitarrenmelodie kommt äußerst „strange“ rüber, wie so vieles bei Babal. Auch das Jazzige kommt bei dieser Nummer nicht zu kurz und reichlich krude Backing-Geräusche benebeln die Hörer. Ein wenig Genesis leuchtet bei „Made Without Instructions“ durch, zumindest während des entspannten Anfangs. Später wird auch dieser Song wieder komplexer. Eine Kirchenorgel und Sprechgesang zeugen von viel Theatralik, sphärisch klagende Gitarren-u. Keyboardspuren unterstützen die erzählerische Art und Weise dieses Stücks.

 

Mit „Doors“ lassen Babal noch einen über 12-minütigen Longtrack los. Dramatische Klänge und Geklimper zu Beginn ufert die Nummer in lange Instrumentalpassagen aus, die sowohl jazzig, verstörend als auch romantisch melodisch erklingen. Der Abschluß mit dem Titeltrack gelingt dann mit sphärisch entspannten Minuten, betörendem Kanongesang und Glockenschlägen im Background.

 

 

Babal halten mit „Who Will I Be When I Leave ?“ was das Promoblatt verspricht. Außergewöhnliche und vielseitige Musik im Einklang des Prog, Jazz, Psychedelic Rocks. Die oben angesprochenen Einflüsse schimmern tatsächlich ab und an durch, lassen aber nichts von der Eigenständigkeit der Band einbüßen. Ein tolles Album für alle, die sich konzentriert auf ein nicht immer einfach zu konsumierendes Werk einlassen können. Das nennt man dann zu Recht Kunst. 



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