ASH OF ASHES - Traces

Tracklist:

  • Beyond White Waters (instrumental) 
  • Under the Midnight Sun 
  • Into Eternity (feat. Lars Jensen)
  • The Eternal Traveller 
  • Evermore 
  • Vem kan segla förutan vind (trad., feat. Thomas Clifford) 
  • A Lion Guards Our Names 
  • Southbound 
  • To Those Long Forgotten (feat. Rúnahild & Christopher Rakkestad) 


Info:

VÖ:  13.05.2022

Label:  Kalthallen Tonträger /Lichthallen


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 /10



Epic Metal ist eine mitunter schwierige Spielart des härteren Musikgenres. Er muß gewaltig sein, Emotionen auslösen, erhaben gespielt und gelebt werden. Das haben viele Gänsehaut-Songs begründet, die von Vorzeigebands des Epic Metals erschaffen wurden. Das macht die Faszination aus, alles drunter wäre zu wenig. Ash Of Ashes ist eine solche Band, und zwar aus dem Sauerland, bezeichnet ihre Musik gar als Epic Scaldic Metal. Also beruft man sich auf nordische Überlieferungen des Skaldischen, im Gegensatz zum Eddischen etwas anders gelagert.

„Traces“ ist das zweite Album von Ash Of Ashes, erneut von Mastermind Skaldir (aha, das Pseudonym sagt einiges) mit Texter und Co-Sänger Morten ausgetüftelt. Zusammen mit Stryx (Drums) und Sethras (Gitarre), sowie zahlreichen Gastmusikern wurden neun neue Songs eingespielt, die uns in 40 Minuten nordisch episch unterhalten sollen.

 

Die knapp dreiminütige Einführung ins Album („Beyond White Waters“) erfolgt rein instrumental. Spannende, sphärische Klänge und Wellenrauschen zu Beginn, folgt eine schon Gitarrenmelodie und chorale Backings. Schneller wird’s danach bei „Under The Midnight Sun“, wo Growl-Gesang auf Oh-oh-oh-Chöre trifft. Haben wir es etwas bei Ash Of Ashes gesanglich mit Death-Gegrowle zu tun ? Nein, denn dies ist lediglich kurzzeitig der Fall, unglücklicherweise halt gleich zu Beginn. Der Klargesang von Skaldir setzt alsbald ein und dieser ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Der Junge erreicht beinahe Markus Becker (Atlantean Kodex) Niveau und das will was heißen.

 

So geht’s dann auch mit wuchtigen Drums und Rhythmen mit „Into Eternity“ weiter. Hier hat man sich gesanglich Leif Jensen (Myrkgrav) ans Mikro geholt, der mit seinem epischen Klargesang beinahe noch mehr Gänsehaut erzeugt. Das unterstützt zudem das Break mit Akustik-Gitarre und sphärisch melodischem Twingitarren-Solo. Akustik Gitarre ist auch das Thema zu Beginn von „The Eternal Traveller“. Eine feine Keyboard-Melodie und der Gesang erzeugen erhabene Momente, die sich durchaus mit den Großen des Genres messen können.

 

Ein Marschrhythmus und treibender Drive lässt bei „Evermore“ dann tatsächlich einige Atlantean Kodex Vibes aufleben. Das recht kurze, folkloristische „Vem kann segla förutan vind“ ist ein schwedisch-finnisches Traditional von Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier zusammen mit Gast Thomas Clifford interpretiert. Um einiges spannender wird es danach wieder bei „A Lion Guards Our Names“, dem zu Beginn ruhiger, emotionaler Gesang zugrunde liegt, der dann aber immer intensiver wird bis hin zu, tja…Growls. Fast schon blackmetallische Geschwindigkeit und Blasts zwischendurch verstören den Hörer kurz, bevor ein Break mit Akustik-Gitarre und ruhigem Gesang wieder entspannt.

 

„Southbound“ nimmt den Faden von Akustik-Gitarre, flotten wuchtigen Drums, kurzen Growls und Klargesang wieder auf. Den Schlußpunkt setzt „To Those Long Forgotten“ mit Piano, balladeskem Gesang im Duett von Folklore-Spiritualistin Runahild und Christopher Rakkestad, der auch das wunderbare, typisch episch gezeichnete Albumartwork entworfen hat. Chorgesang beendet „Traces“ mit Harmonie.

 

 

Der Gitarrensound hätte für meinen Geschmack an manchen Stellen soundgewaltiger rüberkommen können und auch die (zum Glück) nur kurzen Growl-Momente brauche ich persönlich nicht. Dennoch schieben die tollen Melodien, der hervorragende Klargesang aller Sänger und Sängerinnen und die sehr gute Ausarbeitung der Songs Ash Of Ashes in die oberen Regale des Epik Metals. Die Band kann was, keine Frage und man darf gespannt sein, was da noch so kommt. An eine Band wie Atlantean Kodex reicht’s noch nicht ganz ran, dennoch ist „Traces“ ein sehr schönes Album einer heroisch auftrumpfenden Band. 



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