ARTILLERY - Penalty By Perception

Tracklist:

  • In Defiance Of Conformity
  • Live By The Scythe
  • Penalty By Perception
  • Mercy Of Ignorance
  • Rites Of War
  • Sin Of Innocence
  • When The Magic Is Gone
  • Cosmic Brain
  • Deity Machine
  • Path Of The Atheist
  • Welcome To The Mindfactory

Info:

VÖ:  25.03.2016

Label:  Metal Blade Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 /10



Der Thrash-Appeal ist den Dänen Artillery mit der älteren Reife schon etwas abhanden gekommen. Obwohl die Band nie eine reinrassige Thrash Band war, sind die 80er Werke „Fear of Tomorrow“, „Terror Squad“ aber auch das 90er Album „By Inheritance“ härterer Natur als die Spätwerke.

 

Wie schon beim letzten Album „Legions“ fährt auch das neue Album „Penalty By Perception“ die Aggressivität noch eine Spur runter, was hauptsächlich an der melodischen Stimme von „Neu“-Sänger Michael Bastholm Dahl liegt, der eben auch schon den Vorgänger eingesungen hat.  Im Vergleich zu Artillery's vorherigem Sänger, Sören Adamsen, agiert Dahl weitaus cleaner und powermetallischer und somit auch eingängiger. Stimmlich könnte man gar Vergleiche zu ProgMetal Sängern wie Lance King oder in ruhigeren Momenten zu Hank Irving von While Heaven Wept ziehen.  

Dabei ist die Musik nach wie vor mit einem amtlichen Härtegrad gesegnet und auch die Thrash-Elemente sind nach wie vor noch zur Genüge vorhanden. Vor allem die Gitarren-Riffs der Stützer-Brüder Michael und Morten knallen wie eh und jeh und treiben mit immenser Power an.

 

So startet „In Defiance of Conformity“ dann stilecht mit Gewittergrollen und einer Anchoman-Stimme, bevor Artillery in meist gewohnt schneller Manier zu Werke gehen. Die recht hohe Stimme von Dahl und der Refrain lassen in melodischeren Momenten schon in Richtung Power-Metal tendieren.

 

„Live By The Sythe“ fällt sehr heavy und riffig aus und auch der Refrain ist hier zwar melodischer Natur aber ungleich heftiger. Der danach folgende Titelsong glänzt dagegen mit klasse Vocals und typischem Metal-Riff. Ein echter Midtempo-Kracher. Ein Drumintro, unterstützt durch Keyboards, fördert einen der fettesten Songs des Albums, „Mercy Of Ignorance“ zu Tage, mit etwas dunkleren Vocals, coolem Scream und einem crazy anmutenden Gitarrensolo. Ein Highlight !

 

Daß Artillery immer schon einen kleinen Hang zum Orientalischen hatten, beweisen sie in Nummern wie „Sin of Innocence“ oder dem abschließenden „Welcome to the Mindfactory“, in denen sich Spuren solcher Sounds befinden. Auch eine Halb-Ballade, welche sich härtemäßig im Verlauf des Songs steigert, bietet die Band mit „When the Magic is Gone“ an. Ein tolles Wah-Wah-unterstütztes Gitarrensolo hebt diese Nummer aus der Belanglosigkeit.  

 

Die restilichen Songs liegen alle irgendwo in der Mitte von Thrash und Powermetal, allesamt geprägt durch amtliches Riffing, donnernden Drumsound und den durch den Gesang erzielten Harmonien. Als wäre das nicht genug, tauchen auf den neuen Album auch noch Gäste auf in Form der Mercyful Fate-Urgesteine Hank Sherman und Michael Denner, sowie Morten Sandager (Pretty Maids). Dänen-Connection allenthalben also !!

 

Treffend von Soren Andersen produziert besitzt „Penalty By Perception“ den Sound, den sich die Band laut eigener Aussage gewünscht hat. Wünsche offen lässt dieser wahrlich nicht. Mit etwas mehr Schmackes als der Vorgänger „Legions“ nähert sich die Band wieder ihren Thrash-Wurzeln an und die Songs überzeugen durch die Bank, bis auf die erwähnte Halb-Ballade, mit einer gehörigen Portion Härte. Artillery besitzen auch anno 2016 noch eine hohe Relevanz in der Szene und dürfen in dieser Form durchaus noch einige Jährchen Bestandteil derselbigen bleiben.  



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