ANTHENORA - Mirrors And Screens

Tracklist:

  • Intro Tiresias
  • Tiresias
  • Alive
  • 30th
  • Digital Feelings
  • Funny Fricky Killer
  • Bully Lover
  • Low Hero
  • No Easy Way Out
  • Like
  • Peter Pan
  • No… So What?!?
  • War & Peace

Info:

VÖ:  27.11.2020

Label:  Punishment 18 Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

 

Bewertung:  8 / 10



AnthenorA wurden 1989 von den Schulfreunden Luigi, Fabio und Pooma in der Nähe von Turin gegründet. Die drei waren stark von Iron Maiden, Saxon, Helloween und vielen weiteren Metal Bands beeinflusst. Der Bandname wurde Dante Aligheri’s “Göttlicher Komödie” (“Divina Commedia”) entlehnt. Anthenora ist der Name eines zugefrorenen Sees in der Hölle. Abgesehen von den drei Gründungs-Mitgliedern gab es ein ständiges Kommen und Gehen in der Besetzung. Zur Jahrtausendwende waren sie eine der bekanntesten Iron Maiden Tribut-Bands in Italien und tourten durch das ganze Land. Erst 2004 erschien das Debüt-Album “The Last Command”. Bis 2010 folgten zwei weitere. Obwohl die Band offensichtlich auch danach aktiv war, dauerte es zehn Jahre bis zum Nachfolger. Und dieser erscheint im November unter dem Namen “Mirrors and Screens”.

 

Ein separates Intro für einen Song. Und danach werden im eigentlichen Song “Tiresias” Teile des Intros erneut zitiert. Zumindest für mich ist das eine Premiere. Erfreulicherweise hört man dabei keine kitschigen Epic-Bombast-Klänge, sondern schlichte akustische Gitarren.Kann man machen, muss man aber nicht. Aber dann gehen die Jungs hart zur Sache. Das Schlagzeug ballert aus den Boxen und die Twin Gitarren gehen ein hohes Tempo. Ich schaue vorsichtshalber noch einmal in den Pressetext. Ja, AnthenorA stammen aus Italien. Aber weder Cinematic-, Opern-Bombast noch Progressive-Gefrickele sind hier zu hören. Dafür lupenreiner Heavy Metal der 80/90er Jahre. Genau sie wie ihn viele Bands der NWOBHM-Ära gespielt haben. Klasse! Und genau in diesem Sinne schließt sich mit “Alive” eine schöne Metal-Hymne an. Und so geht es weiter. “30th” ist wohl eine Reminiszenz an die inzwischen gut Dreißig Jahre Bandgeschichte.

 

Nach dem geradlinigen Rocker “Funny Fricky Killer” folgt die obligatorische Ballade “Bully Lover”. Musikalisch schließt sich hier der Kreis zum Intro, Sänger Luigi Bonansea wird zunächst begleitet von akustischen Gitarren. Später gesellen sich Streicher und ein ruhig gespieltes Schlagzeug dazu. Ein geniales Gitarrensolo rundet dieses Album-Highlight ab. Dagegen klingt dann “Low Hero” wie eine der großen 80er Jahre Stadion-Hymnen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Start zu “No Easy Way Out”. Die Instrumente werden mit Industrial Gimmicks verfremdet. Aber nur kurz, dann hören wir wieder geradlinigen Heavy Metal im Midtempo-Bereich. Zu der überragenden Gitarrenarbeit hatte ich mich ja bereits mehrfach geäußert. Ganz zum Schluss wird es noch einmal vorrübergehend ruhig. Zu Anfang von “War & Peace” bestimmen wieder akustische Gitarren den Sound. Diese sind auch während des Songs immer wieder zu hören. Aber trotzdem dominieren hier auch wieder die druckvollen Gitarren, egal ob Riffs, schöne Melodie-Bögen oder auch in filigranen Soli.

 

Nach zehn Jahren Pause hauen die Italiener eine wahres Heavy Metal Meisterwerk raus. Natürlich merkt man den Musikern ihre langjährige Erfahrung an. Der Sound ist frisch und liegt in der Schnittmenge zwischen von Europäischen Heavy Metal der 80er und US-amerikanischen Hard Rock. Da fragt man sich natürlich, warum ist die Band so lange in der Versenkung verschwunden? Und bitte bitte liebe Musiker von AnthenorA, lasst uns nicht erneut zehn Jahre auf den Nachfolger warten.


Diese Review ist offiziell erschienen durch Rainer Kerber bei KEEP ON ROCKIN' MAGAZINE


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