AMBUSH - Desecrator

Tracklist:

  • Possessed By Evil
  • Night Of The Defilers
  • Desecrator
  • The Chain Reaction
  • Southstreet Brotherhood
  • Rose Of The Dawn
  • Master Of The Seas
  • Faster
  • The Seventh Seal

Info:

VÖ:  30.10.2015

Label:  High Roller Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Ambush aus Växjö in Schweden legen nach einem überzeugenden Debut („Firestorm“ - von 2014) in kurzer Zeit erneut nach. Gut so, man soll den Stahl schmieden, so lange er heiß ist.

Und um den reinen Stahl geht es auch auf dem Nachfolgealbum „Desecrator“. Noch immer frönen die jungen Burschen dem Metal, der sich auf legendäre Bands wie Judas Priest (hauptsächlich !), Saxon oder auch Accept beruft. So ist man oft geneigt, dem ein oder anderen Riff seine Authenzität abzusprechen, da man meint dies doch schon mal gehört zu haben.  

 

So geht man durchaus frech zu Werke, wenn man zu Beginn von „Rose of the Dawn“ mal soeben einen Accept Klassiker zitiert oder bei „The Chain Reaction“ mit Judas Priest verdächtigem „Electric Eye“-Gebaren aufwartet. Das sind dann Dinge, wo man denkt, Eigenständigkeit ist nicht unbedingt Ambush's Ding. Aber glücklicherweise bleibt dies nur bei einzelnen kleineren Ausrutschern. 

 

Die Schweden verbeugen sich nämlich nicht nur vor den ganz Großen, sondern klingen durchauch erfrischend in ihrer Art und Weise, wie sie ihre Metal-Rhythmen rüberbringen. Da scheint auch schon mal ne Prise Power Metal mit durch, den man sich auch in Hammerfall – Reihen vorstellen könnte („Master of the Seas“). Auch wenn Sänger Oscar Jacobsson immer wieder in Halford Höhen emporsteigt, hat er doch ein gänzlich anderes Gesangsorgan und ähnelt eher den Sängern der (noch) jungen Wilden wie Air Raid, Alpha Tiger oder Enforcer.  Diesen Truppen wird man auch mit flotteren Nummern wie „Faster“ gerecht, wobei mir hier etwas die metallische Eleganz fehlt.  

 

Egal, die Gitarristen Adam Hagelin und Olof Engqvist haben ihre Lehrstunden absolviert und brillieren teilweise mit Wolf Hofmann oder Glenn Tipton Anschlägen, die wohltuend runterlaufen.

Den Songs fehlt es noch etwas an der letzten Konsequenz, um nachhaltiger im Ohr zu bleiben.

Zwar kann man sich „Desecrator“ immer wieder auflegen und findet ein gutklassiges Metalpaket, aber die Songs fräsen sich dann doch nicht ins Gehirn.

 

Empfehlen kann man die beiden Einstiegs-Runner „Possessed by Evil“ und „Night of the Defilers“, sowie das coole „The Chain Reaction“. Für durchgehende Klasse reicht's noch nicht ganz. Hier sind andere schon etwas weiter.

Macht nix, Ambush sind im Bereich des reinen Heavy Metal auf einem guten Weg und ich denke, auch an der Livefront haben wir es mit einer echten Bereicherung zu tun.  



Kommentar schreiben

Kommentare: 0