LYNYRD SKYNYRD - Celebrating 50 Years Tour

Location:  Residenz Schloss, Bad Mergentheim

am:  12.07.2025


Auf ihrer "Celebrating 50 Years of Lynyrd Skynyrd" Tour machte die Southern Rock Legende aus Jacksonville, Florida am Samstag Halt im badischen Kreisstädtchen Bad Mergentheim. Der Innenhof des dortigen Residenz Schlosses bildete die romantisch perfekte Kulisse für ein Konzert an einem lauen Sommerabend.

 

Um 20:07 Uhr erklang aus den Boxen das aus dem Off eingespielte "Kashmir" von Led Zeppelin, dem mit "Panama" von Van Halen der nächste Top Hit der Rock Geschichte folgte. Als wohl alle der von mir geschätzten 4000 Fans nun mit dem Erscheinen der Band gerechnet hatten, ließ man auch noch den AC/DC Kracher "Thunderstruck" aus der PA donnern.

 

Doch um 20:18 Uhr war es dann soweit. Auf der Videowall im Bühnenhintergrund lief ein knapp zwei minütiges Doku Filmchen ab, welches die Gründerjahre von Lynyrd Skynyrd kurz und prägnant anriss, als die Südstaaten Rocker auf der Bildfläche erschienen und mit "Workin' for MCA" loslegten. Mit "Whats Your Name" und "That Smell" feuerten Johnny Van Zant und Kollegen gleich die nächsten Salven hinterher, ehe der seit 1987 als Sänger fungierende jüngere Bruder des 1977 bei einem Flugzeug Absturz ums Leben gekommene Ronnie Van Zant die Fans vor der Bühne mit launigen Sprüchen begrüßte. Dabei präsentiere sich der 66 jährige in bester Laune und zeigte sich völlig begeistert von der Location. Ob er allerdings wusste, in welchem Ort sich Lynyrd Skynyrd gerade befanden, möchte ich an dieser Stelle mal dahingestellt sein lassen, denn den Namen Bad Mergentheim sollte er im Laufe des Gigs nicht einmal erwähnen. Stattdessen sprach er immer nur von "Germany". Mag sein, dass dies bei anderen Deutschland Terminen im Rahmen der Tour wie München oder Berlin anders ist. Sei's drum, die neun Akteure auf der Bühne boten weiterhin kompromisslosen Southern Rock allererster Güte. Zu den Highlights zählte für mich das nur knapp über zwei Minuten lange "Down South Jukin' " aus dem dritten Album 'Skynyrd's First and... Last' , welches auch live ohne Schnörkel oder lang gezogene Soli echtes Südstaaten Feeling aufkommen ließ.

Hoch emotional wurde es mit dem zehnten Song. "Tuesday's Gone" widmeten Ricky Medlocke und Co. dem vor zwei Jahren als letztes Gründungsmitglied verstorbenen Gary Rossington. Dabei flimmerten zahlreiche Bilder und Filmsequenzen über die Leinwand, die an das Vermächtnis des Gitarristen erinnerten. Die Sentimentalität dahinter war nun förmlich greifbar. Und auch der nächste Song war einer aus der 'Dedicated to...' Kategorie, widmen Lynyrd Skynyrd "Simple Man" doch allen Müttern dieser Welt. Apropos Welt: "Nothing in the world like a Skynyrd Crowd" wie Van Zant befand. Und dies zeigte sich auch beim nächsten Uptempo Burner "Gimme Three Steps", dem das J.J. Cale Cover "Call me The Breeze" folgte.

 

Das reguläre Set endete mit dem vielleicht bekanntesten Hit der Band. "Sweet Home Alabama" aus dem zweiten Album 'Second Helping'. Klar dass das wie erwartet überwiegend ältere Publikum, zu dem sich aber auch erfreulich viele jüngere Musik-Fans gesellten, auch hier lautstark und textsicher mitsang.

 

Etwa drei Minuten lang ließen sich Lynyrd Skynyrd dann bitten, eher sie zur einzigen Zugabe nochmal rauskamen. Diese sollte sich jedoch auf über zwölf Minuten ausdehnen, und klar, das konnte nur "Free Bird" sein. Fast schon orgiastisch zelebrierten die sieben Musiker und zwei Background Sängerinnen, allen voran Ricky Medlocke an der Gitarre und Peter Keys am Piano, diesen unverwüstlichen Meilenstein amerikanischen Südstaaten Rocks. Ehrfurchtsvoll hatte Johnny Van Zant dabei zum großen Teil des Stücks die Bühne verlassen, denn über die Videowall wurde Ronnie Van Zant als Leadsänger eingespielt. Mit diesen ergreifenden Momenten endete nach knapp anderthalb Stunden der Gig von Lynyrd Skynyrd in Bad Mergentheim. Es war eine Zeitreise, die das Publikum mehr als zufrieden zurück ließ, hatte sie die in sie gesteckten Erwartungen doch samt und sonders erfüllt.

Den Abend eröffnet hatte Simon McBride. Wer mit dem bloßen Namen nun nichts anfangen kann: der 46 jährige Nordire wirkt seit drei Jahren als Saitenhexer bei der Blues- und Hard Rock Institution Deep Purple. In dieser Funktion hatte ich ihn auch 2022 bei Lieder am See erlebt. Schon seinerzeit war ich von der komplexen Virtuosität des nebenbei als Gast Dozent an einem Dubliner Institut tätigen Gitarristen völlig begeistert.

 

Eine dreiviertel Stunde lang präsentierte McBride überwiegend Songs seiner beiden letzten Solo Longplayer "The Fighter" (2022) und "Recordings 2020 - 2025" aus diesem Jahr. Er ist - analog zu Deep Purple - im bluesigen Hard Rock beheimatet, covert aber auch mal einen Bryan Adams ("Kids wanna Rock") und gestattet sich einen Purple Ausflug mit einem instrumentalen Medley von "Black Night" und "Speed King". Dem Vernehmen nach soll dabei auch mal "Child in Time" zu Gehör gebracht werden, was allerdings in Mergentheim nicht gespielt wurde. Dafür erklang irgendwann kurz das markante Riff von "Smoke on the Water" welches er charmant mit 'Sorry, wrong gig' kommentierte.

 

Zu den Höhepunkten seines Auftritts zählten für mich das The Cure Cover "Lovesong" und das unter anderen aus seiner Feder stammende "Show me how to Love", welches kurzweilige 47 Minuten Warm Up beschloss.

Kurzum: Alles hatte gepasst an diesem Samstag Abend im beschaulichen Bad Mergentheim. Location, Catering und vor allem die musikalischen Leckerbissen hatten dafür gesorgt, dass die Menschen am Ende glückselig ihre Heimreise antraten und sicherlich noch lange von diesem Abend schwärmen werden.

 

 

Aus Bad Mergentheim berichtete MC Lucius 


 

Fotos:  MC LUCIUS


Original Live Mitschnitt (MC Lucius)


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