VÖ: 31.03.2017
Label: Napalm Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Vier Jahre haben sie sich Zeit gelassen, die Amis von Warbringer, mit ihrem neuen Album „Woe To The Vanquished“. Ob dies am Labelwechsel lag, keine Ahnung....auf jeden Fall hat sich auch man am Personenkarussell gedreht. Neben Frontmann John Kevill ist auch wieder Adam Caroll (guitars) am Start, der mal kurzzeitig ausgestiegen war. Völlig frisch dagegen sind Jessie Sanchez (bass) und Chase Becker (guitars) dabei.
Sei's drum...an der Ausrichtung von Warbringer hat sich wenig auch auf dem fünften Album wenig geändert, mit Ausnahem von zwei Songs...aber darüber gleich mehr. Die Kalifornier aus Ventura holzen nach wie vor ihre Thrash-Lieder mit immenser Geschwindigkeit ein und fräsen in bester Slayer-Manier alles nieder. Zumindest die ersten fünf Songs kennen dahingehend keine Gnade.
Angefangen beim starken „Silhouettes“, über den Titelsong bis zu „Descending Blade“, eine pfeilschnelle Abrissbirne folgt der nächsten. Sänger John Kevill klingt wie gewohnt wie eine Mischung aus Tom Araya und Death Angel's Mark Osegueda, bringt gelegentlich aber auch eine Spur Mille (Kreator) mit ein. Man kann sagen, daß Warbringer also nicht typischen US-Thrash spielen, sondern durchaus auch ihre Einflüsse aus Europa beziehen. Da passt ein Albumtitel, der ins Römische Reich zurückgreift natürlich gut.
Was hat es aber mit den oben erwähnten zwei Songs auf sich ? Nun, zum einen überrascht die Band bei „Spectral Asylum“ urplötzlich mit Black Metal Zügen und ähnelt hier Watain. Der Song hätte durchaus auf deren letzen Alben stehen können. Zum anderen bringen Warbringer als Abschlußtrack einen 11-minüter in Form von „When The Guns Fell Silent“. Irgendwie scheint es in allen Metalbereichen Mode geworden zu sein, einen Longtrack mit auf die Alben zu packen. Ob das im Speed-/Thrash-Bereich sein muß, sei mal dahingestellt. Ich finde, der Song passt irgendwie nicht so Recht zum Rest des Albums und ist trotz seiner Tempiwechsel, langsame Passagen wechseln sich mit schnellen Thrash-Parts ab, auch nicht sonderlich aufsehenerregend. Ich will nicht sagen, daß der Song langweilig ist, aber herausragend sicherlich auch nicht. Kann man sich mal anhören und seine eigene Meinung bilden. Ich hätte gerne im Austausch gegen diesen Longtrack zwei, drei weitere Thrash-Brecher gehört....aber nun gut.
Warbringer stellen auf „Woe To The Vanquished“ sicherlich ihre Fans zufrieden, zumindest was den Großteil der Songs betrifft. Die Band geht aber so ambitioniert zu Werke, wie vorher noch nie. Ob das den alten Fans gefällt oder nicht, sei dahingestellt. Auf jeden Fall stagniert die Band nicht und ist mutig genug, neue Einflüsse in ihre Musik mit einzuweben. Dafür gebührt Warbringer Lob und im Gesamten ist das neue Album erneut eine runde Sache.
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