WALTER TROUT - Ride


Tracklist:

  • Ghosts 
  • Ride
  • Follow You Back Home
  • So Many Sad Goodbyes
  • High Is Low
  • Waiting For The Dawn
  • Better Days Ahead
  • The Fertile Soil
  • I Worry Too Much
  • Leave It All Behind
  • Hey Mama
  • Destiny


Info:

:  19.08.2022

Label:  Provogue Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Blues-Veteran Walter Trout blickt auf eine bewegte, 50-jährige Karriere zurück. Dennoch war die Auszeit der Pandemie auch für ihn ein Novum. Zeit neue Musik zu schreiben war gegeben und seine Gedanken und die neuen Songs sollten seine Bewältigung der Pandemie beschreiben. Doch tatsächlich spiegeln einige Lieder seine Vergangenheit bzw. nicht ganz so einfache Kindheit wieder, was man ein wenig als melodramatisch bezeichnen könnte.  Doch „Ride“, so der Titel des neuen Albums, ist mitnichten ein traugrig melancholisches Werk, sondern richtig toller Blues/Classic Rock, wie man ihn von Walter Trout halt kennt. Vorzeigemusiker der „alten“ Garde, Vorbild für die jungen Blues-Wilden.

 

Ohne Stargast-Musiker kommt „Ride“ aus. Trout hat neben dem langjährigen Drummer Michael Leasure u.a. Tastenmann Teddy Andreadis und den neuen Bassisten Jamie Hunting zusammengetrommelt, um das neue Album aufzunehmen. Und dieses steht den letzten beiden Alben, „Batlle Scars“ und „Ordinary Madness“, in nichts nach. So startet „Ghosts“ gleich mit legeren Gitarrenlicks und Mundharmonika, sowie dem coolen, bluesigen Gesang von Walter Trout. Mehrstimmige Passagen und Orgelpräsenz runden zusammen mit einem starken Gitarrensolo diesen fantastischen Opener ab.

 

Und Walter Trout zieht wieder alle Register seines Blues-/Classic Rock-Könnens. Viele wunderbar harmonische Refrains wie bei „Ride“ oder „So Many Sad Goodbyes“, immer wieder mit Piano und Orgel begleitet oder soliert geben sich die Klinke in die Hand mit ruhigeren Songs wie „Waiting For The Dawn“ oder „Follow You Back Home“ mit träumenden Gitarren und entspannt bluesigem Gesang. Wunderbar auch die gezupften Saitenklänge, die jedes Lagerfeuer anfachen. Härter und kratziger geht’s zu bei „Better Days Ahead“, einem etwas schwerfälligen Groover.

 

Die aufeinanderfolgenden „The Fertile Soil“ und „I Worry Too Much“ bieten neben allem legeren Rock-Groove auch mal funkige Momente. Bei letzterem machen sogar diverse Bläser ihre Aufwartung. Wuchtige Drums und doch auch mal melancholisch fordernden Gesang gibt’s bei „Hey Mama“ und zum Abschluß noch die Bar-Ballade „Destiny“ mit entspannten Orgelklängen und ruhigen Blues-Momenten.

 

 

Walter Trout zeigt auch mit „Ride“ wieder seine musikalische Vielseitigkeit, die natürlich ihre Wurzeln im Blues hat, aber sich nie ausschließlich darauf fokussiert.  Auch wenn Leute wie Joe Bonamassa heutzutage zugegebenermaßen verdiente Erfolge einfahren, ist es die Seele eines Walter Trout, die dem Blues Rock immer wieder Leben einhaucht. Auch wenn er sicherlich mit der Veteran unter den Blues-Rockern ist, klingt seine Musik immer noch frisch, ehrlich und hat reichlich aus seinem Leben zu erzählen. Danke Walter, so kannst du noch lange weitermachen. 



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