ROINE STOLT'S THE FLOWER KING - Manifesto Of An Alchemist

Tracklist:

  • Rainsong
  • Lost America
  • Ze Pawns
  • High Road
  • Rio Grande
  • Next To A Hurricane
  • The Alchemist
  • Baby Angels
  • Six Thirty Wake-Up
  • The Spell Of Money

Info:

: 23.11.2018

Label:  InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 /10



Unter dem Namen „The Flower King“ bringt der schwedische Prog-Tausendsassa Roine Stolt dieser Tage mit „Manifesto Of An Alchemist“ ein neues Album heraus. Bekannt wurde Roine unter anderem durch das Mitwirken bei Kaipa, seiner eigentlichen Band The Flower Kings, The Tangent und zuletzt mit der Supergroup The Sea Within.

Für dieses Flower King Projekt hat er sich diesmal differenzierte Gastmusiker geholt, als da wären beispielsweise Marco Minnemann (drums), Jonas Reingold (bass), Zach Kamins (Moog/Keyboards) und noch ein paar mehr. Musikalisch bietet „Manifesto Of An Alchemist“ ein Potpourri aus dem bisherigen Schaffen des Roine Stolt, was natürlich auch viel mit den bisherigen Flower Kings Alben gemeinsam hat.

 

Wie beim ersten Flower Kings Album auch übernimmt Roine Stolt die Hauptarbeit in Sachen Vocals, wird hier gelegentlich aber von Nad Sylvan, Hans Froberg, Max Lorentz und Michael Stolt unterstützt. Das Album umfasst inklusive Intro 10 Songs mit einer Gesamtspielzeit von fast 70 Minuten. Viel Stoff also für die Prog-Jünger und reichlich Gelegenheit sich mit musikalischer Finesse auszuzeichnen.

 

Wie erwähnt beginnt das Album mit einem knapp 1 ½ minütigen Intro („Rainsong“), wobei ein mehrstimmiges Gesangsthema auftaucht, welches in Folge immer mal wieder in Songs verwendet wird. Mit „Lost America“ eröffnet eine typische Stolt-Gitarre den knapp 10-minütigen Reigen. Viele verschiedene Tasteninstrumente, einfühlsamer Gesang, eine generell legerere Ausrichtung, sowie ein Abschnitt im härteren Hard Rock-Stil mit verzerrten Vocals lassen den Song fast schon amerikanisch wirken, dem Songtitel zugestehend. Ruhig klingt diese recht gute Nummer aus.

 

Bei „Ze Pawns“, welches langsam beginnt, wechseln sich teils flüsternder Gesang mit mehrstimmigem Refrain ab. Die Gitarrenpassagen faszinieren und diverse Spoken Words Einspielungen verleihen Tiefe. Etwas verträumtere Klänge lassen auch mal die ein oder andere Neo-Prog Spur zu. Das über 12-minütige „High Road“ nimmt danach eher den typischen Flower Kings-Verlauf. Etwas flippige Töne am Anfang, gibt es danach eher zerfahrene Rhythmen, ausladende Verstrickungen von Yes-mäßigem Refrain und Gitarren/Tasten-Intermezzi zu entdecken, die trotz elegischen Gitarrenpassagen den Zuhörer fordern. Keine leichte Prog-Kost, aber die ist man von Roine Stolt in der Regel ja auch nicht gewohnt.

 

Viel Harmonien und Melodien beinhaltet dagegen „Rio Grande“, obwohl man mit Trommelfeuer am Anfang und chaotischen Klängen zwischendurch Leichtigkeit entzieht. Diese folgt dann bei „Next To A Hurricane“. Im Gegensatz zum Songtitel haben wir es hier mit einem ruhigen, folk-balladesken Song zu tun, dem man hohe Eingängigkeit im Gesang und in der Musik attestieren kann.

 

Als hätte man es geahnt, liefert Roine mit „The Alchemist“ danach ein sehr anstrengendes, teils jazziges Instrumental mit etwaigen schrägen Tönen und Bläser-Einsatz. Abgefahrener Prog-Stoff, der nicht gerade einfach zu konsumieren ist. Da kommt mit „Baby Angels“ eine Art Kinder-Ballade mit Akustik-Gitarre und diversen Beatles-Vibes gerade recht. Auch „Six Thirty Wake-Up“ ist eher ruhig und langsam gehalten, Flötenklänge inklusive.

 

Mit „The Spell Of Money“ dürfen wir danach noch einmal kanpp 10 Minuten Roine Stolt vom Feinsten geniessen, mit tollen Melodien, hervorragenden Gitarrenleads und etwas lässig gestalteten und auch mal geflüsterten Vocals. Zum Ende hin wird die Nummer immer intensiver und hält den Zuhörer gefangen.

 

„Manifesto Of An Alchemist“ hat viel von den ursprünglichen Flower Kings Alben, zeigt aber auch die Vielseitigkeit des Meisters im Bezug auf angrenzende Spielarten und die Songwriting-Kunst im Bezug auf verschiedene musikalische Themen. Ganz so sperrig wie bei manch anderen Alben von Roine Stolt wird es auf diesem Werk nicht, anspruchsvoll gestaltet ist es aber trotzdem. Den Fans von Roine's Bands und den Flower Kings im Speziellen wird „Manifesto...“ sicherlich gefallen, Prog-Fans im Allgemeinen können mal wieder vom Maestro viel Lernen und Entdecken.  



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Kommentare: 1
  • #1

    Angel (Mittwoch, 25 Oktober 2017 19:50)

    Eine tolle Stimme und eine nette Person