ORDER TO RUIN - Return To Ceyrior VII

Tracklist:

  • World Eater (Intro)
  • The Stormlake's Tale
  • Dating Lucifer
  • Mary-Jane
  • Return To Ceyrior VII
  • Alone With My Knife
  • Into The Devil's Mansion
  • The Conjurer
  • The Bearing Of Time

Info:

VÖ:  2017

Label:  Eigenregie

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Die Münsteraner Order To Ruin haben wohl den Kritikpunkt von uns in der Rezension zu ihrem letzten Album „Lunar Asylum“ beherzigt und für das neue Album „Return To Ceyrior VII“ einen „echten“ Drummer für die Studioaufnahmen verpflichtet. Ansonsten hat man anscheinend mittlerweile seine Formation gefunden, denn die Besetzung ist auch auf dem neuen Album gleichgeblieben.

 

Die im Gegensatz zum Artwork des letzten Albums recht bunte Covergestaltung mit futuristischen Motiven, Aliens, Ufos usw. wirkt auf den ersten Blick etwas kindisch, bei näherem Betrachten kann man diesem aber durchaus Positives abgewinnen. Es spiegelt halt etwas die generelle Ausrichtung der Band in Sachen Science Fiction und Horror wieder, auch wenn man in diesem Bereich sicherlich schon bessere Arbeiten gesehen hat. Aber Order To Ruin sind eben ein Melodic Death Metal Projekt (ich kann mich nicht erinnern über die Band schon mal einen Live Bericht gelesen zu haben) und machen nahezu alles in Eigenregie. Und dafür ist das Artwork allmal gelungen genug.

 

Musikalisch hat sich auf dem mittlerweile siebten Album im Gegensatz zum Vorgänger nicht viel geändert. Melo Death in der Schnittmenge ihrer Vorbilder At The Gates, alte In Flames, Dark Tranquillity etc. Dennoch machen sich die realen Drums positiv bemerkbar, auch wenn man mit Triggering und anderen unterstützenden Tools sicherlich noch einiges an Computerisierung mit hinzugefügt hat. Der Sound ist fett und legt die Grundlage für die aggressiven, aber auch oft melodischen Riffs der beiden Gitarristen Simon (Lead) und Bandgründer Denis (Rhythm). Bassist Mike hat erneut den harschen Gesang übernommen und sorgt alleine schon für die nötige Härte.

 

Insgesamt klingt „Return To Ceyrior VII“ für meinen Geschmack noch eine Prise härter als „Lunar Asylum“, was dem fetten Sound zu Gute kommt.

 

Nach einem kurzen Intro („World Eater“) knallt „The Stormlake's Tale“ sofort ins Gebälk und brilliert mit der guten Gitarrenarbeit inklusive starker Riffs und wuchtigen Drums. Mike schreit alles in Grund und Boden, aber irgendwie mit Stil und fernab von stumpfem Gegrowle. „Dating Lucifer“ startet dagegen schleppender mit tollen Gitarrenläufen, teils melodisch, teils furios. Hier werden, dem Song dienlich, die Gitarren häufig gedoppelt. Somit entsteht eine wahre Soundwand.

 

Etwas chaotischer und mehr „Knüppel-aus-dem-Sack“ hackt sich „Mary-Jane“ in die Gehörgänge. Es herrscht knallharte Brutaliät, die auch dem typischen Schweden-Death der Marke Entombed oder Unleashed zugeordnet werden könnte. Weiter geht’s mit flottem Melo-Death, der recht straight von der Hand geht, in Form des Titelstücks. Kinoreif folgt ein Break mit einer Ansage/Sprecher und es wird düster/dunkel akustisch. Klar das zum Ende hin der Song erneut Fahrt aufnimmt.

 

Die Abrissbirne „Alone With My Knife“ bietet nach einem fettesten Eröffnungsriff teils monströse Vocals zwischendurch. Erneuter Sprechgesang zu Beginn läutet „Into The Devil's Mansion“ein, einer im Verlauf sehr schnellen Death Nummer mit melodischen Zügen.

 

Achtung, Atmosphäre !! „The Conjurer“ wird mit Gewitter und düster akustischen Gitarren eingeleitet. Dennoch läuft alles auf eine brutale Attacke hinaus, auch wenn das Tempo mal verschleppt wird und melodische Gitarrenriffs den Reigen begleiten.

 

Abschließend erlauben sich Order To Ruins doch tatsächlich....Maiden-Riffs. Teilweise klingt „The Bearing Of Time“ irgendwie nach Iron Maiden im Death Metal Gewand. Melodische Momente treffen auf knallhartes Shouting von Mike. Also, keine Angst...ein Dickinson wird hier nicht imitiert.

 

„Return To Ceyrior VII“ ist nochmal eine Spur drückender, härter und versierter wie „Lunar Asylum“. Sicherlich auch durch die größtenteils organischen Drums begünstigt. Auch die Shouts von Mike wirken etwas aggressiver als sonst, lediglich die Gitarrenarbeit ist in etwa gleichgeblieben.

 

Order To Ruin könnten sicher eine gewichtige Rolle im Melodic Death Metal Bereich spielen, wenn man nicht alles in Eigenregie durchziehen müsste und die leidlich unverzichtbaren Marketing-Strategien „größerer“ Bands greifen würden. Auch der Live-Faktor wäre natürlich ein geeignetes Mittel, um mit solch einem starken Album mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Aber, live finden die Jungs (bisher) nicht statt. Vielleicht beherzigen die Münsteraner aber auch diesen Kritikpunkt und wir sprechen beim nächsten Mal über reichlich Stage-Präsenz. Zu wünschen wäre es.   



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