NEREIS - Turning Point

Tracklist:

  • Unity
  • Ready For War
  • Breaking Bad
  • Overdrive
  • Two Wolves
  • Now
  • One Time Only
  • The Wave
  • What Is Wrong And What Is Right
  • Induced Extinction
  • Born To Fly
  • We Stand As One

Info:

VÖ: 08.06.2018

Label: Eclipse Records

Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  6 / 10



Nereis sind eine Band aus Trento/Italien, die früher mal Black Star hieß und unter dem alten Namen auch schon ein Album herausgebracht hat. „Turning Point“ ist nun das Debut unter neuem Banner und beinhaltet 12 Songs, die man nicht ganz so einfach musikalisch einordnen kann.

 

Irgendwie mixen Nereis mehrere Stile zusammen, immer mit der Basis des progressiv angehauchten Power Metals. Dabei sind die Songs nicht immer eingängig und sofort zugänglich, obwohl die melodischen Grundelemente hervorragen. Pluspunkt ist sicherlich die flexible und meist famose Gitarrenarbeit der beiden Gitarristen Mattia Pessina und Samuel Fabrello, die von Hard Rock Sounds über Heavy Riffing bis hin zu modernen Strings alles beherrschen. Auch die Stimme von Sänger Andrea Barchiesi weiß zu gefallen. Meist recht hoch angesiedelt aber nie nervend führt der Italiener mal rauh, mal clean souverän durchs Programm. Eventuell hätte man dem Gesang produktionstechnisch mehr Gewicht verleihen können, denn die Gesangsspuren wirken ab und an doch recht dünn.

 

Wie gesagt, Nereis legen auch was die Refrains betrifft nicht unbedingt Wert auf absolute Eingängigkeit, was aber nicht heißt, daß man die Songstrukturen nicht nachvollziehen kann. Geht der Opener „Unity“ noch als lupenreiner Power Metaller durch, verschiebt sich das Ganze beim folgenden „Ready For War“ in härtere Ausrichtung. Gerade die Riffs legen hier richtig zu und die Shouts im Refrain wirken ungleich heavier.

 

Bei „Breaking Bad“ gibt sich die Band urplötzlich moderner, die Gitarren werden tiefer gestimmt und der Song wirkt zerfahrerer als zuvor. Dieser Stilwandel wird in Folge öfters angewandt, so daß man wirklich nie sagen kann, was einen als nächstes erwartet. Mal wird mit Synthies gespielt („Overdrive“), mal eine symphonische Schippe draufgelegt („Induced Extinction“) oder einfach mal nur ge-hardrockt („Born to Fly“).

 

Musikalisch sind Nereis sicherlich eine Bereicherung der Szene, der rote Faden des Albums fehlt aber völlig. Das kann man jetzt vielseitig nennen oder unentschlossen...jeder so wie er mag. Fakt ist, daß die Jungs was können, der Sänger überzeugt und man sich „Turning Point“ immer wieder auflegen kann, ohne gelangweilt zu werden. Sollten sich die Italiener mal für einen durchgehenden Stil entscheiden, würd's mich freuen. So haben wir es hier mit einem guten Album zu tun, dem es noch etwas an Bodenständigkeit fehlt.  

 



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