VÖ: 22.11.2024
Label: Pride & Joy Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Gitarrist und Songwriter Markus Pfeffer scheinen aktuell die Ideen nicht so schnell auszugehen. Noch gar nicht lange her, das er mit Atlantis Drive die Melodic Rock-/metal Freunde beglückte. Auch mit Lazarus Dream und Barnabas Sky hält er sich selbst ununterbrochen auf Trab. Jetzt gibt’s mit Mystery Moon schon wieder was Neues vom guten Markus, diesmal zusammen mit Sänger Rob Lundgren (Mentalist) und einigen Gastmusikern für Teile der elf bzw. zwölf zusammengestellten Songs. Ursprünglich war nur eine Single für Barnabas Sky mit Rob vorgesehen, doch schnell entschied sich Markus Pfeffer, ein ganzes Album mit dem Vokalisten herauszubringen. Irgendwie fühlt man sich aber doch mittlerweile ein wenig überfrachtet mit den vielen Projekten/Bands/Alben die in relativ kurzer Zeit vom Mastermind aus Kaiserslautern erscheinen.
Daher ist „Shine“, so der Titel des Albums, zwar ein schönes Album für Fans melodischen Hard Rocks und musikalisch einwandfrei interpretiert, dennoch könnte man doch mittlerweile von „bewährtem“ Songwriting sprechen. Will heißen, die Songs gehen allesamt gut ins Ohr, wollen mitunter abwechslungsreich rüberkommen und machen im Grunde auch nichts verkehrt. Dennoch besitzen beispielsweise Lazarus Dream die schneidigeren Songs und größere Aha-Momente wie „Shine“. Der über siebenminütige Opener „Now’s The Time“ belegt das ganz gut. Mit viel Harmoniegesängen, meist mehrstimmig und Pfeffer’s wunderbarem Gitarrenspiel ist die Musik von Mystery Moon weit entfernt von Durchschnitt, auch wegen dem passendem Gesang von Rod Lundgren. Aber trotz mancher Keyboardspielerei ist man von diesem Harmonie-Overflow auch schnell mal dabei, manche Passage als zu kitschig zu erachten.
Weitere Beispiele dafür sind „Moments Of Life“, das mit dem unbedingt zwingend rüberkommenden Oh-Oh-Oh-Chor fast schon perfekt in die Vorweihnachtszeit passt und von dem es als Bonus auch gleich noch eine Piano-Version gibt. Das ist dann schon orderntlich auf Mainstream ausgelegt. Auch „Crossroad In My Heart“ verfolgt diesen Ansatz, obwohl das Ganze selbstredend auf hohem Niveau gepflegt wird. Wenn Markus Pfeffer wie bei „Sudden Rupture“ dann mit harten Riffs aufwartet und der Song umgehend in einen flotten Hard Rock Smasher mündet, wünschte man sich, mehr von dieser Sorte gehört zu haben. Mit „Stars A Million Miles Away“ haben Mystery Moon zum Abschluß allerdings einen sehr starken Albumhöhepunkt an Bord. In über acht Minuten zeigen Markus, Rob und Gäste zu was man im Stande ist, wenn man das Harmoniebedürfnis zu Gunsten von spannenden Wendungen und Soli verändert. Klasse Nummer zum Ausklang.
Ähnlich wie bei Atlantis Drive gibt es auch bei Mystery Moon gutklassigen Markus Pfeffer Melodic Rock/-metal zu hören, die Klasse von Lazarus Dream wird aber auch mit „Shine“ nicht erreicht. Trotz zwei, drei herausragender Songs fehlt es dazu in der Breite an Spannung und überraschenden Ideen. Dennoch darf der Fan melodisch harmonischer Rock-Songs auch bei Mystery Moon gerne zugreifen. Bei Markus Pfeffer gibt es ja nie wirklich schlechte Songs zu hören.
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