MORITZ - About Time Too


Info:

VÖ: 31.07.2017

Label:  Shadows of a Dream

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  6 / 10



Ich muss gestehen, von dieser Band hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Moritz aus England. Ja, richtig gehört, die Band nennt sich Moritz und wurde bereits 1986 gegründet. Warum die Band so heißt ? - keine Ahnung. Zumindest heißt kein Bandmitglied Moritz oder ähnlich. Egal, die Band spielt seit jeher AOR orientierten Melodic Rock, hat es aber nie zu einer Albumveröffentlichung, abgesehen von einer EP gebracht. Am bekanntesten in dieser Band ist wohl Peter Scallan, der mit den NWOBHM-Veteranen Samson die LP „Refugee“ eingesungen hat. In irgendeiner Radiosendung, bei welcher Vertreter von Moritz zu Gast waren, wurde der Gedanke ausgelöst, diese Band zu reformieren und endlich auch etwas Entscheidendes auf die Rille zu bringen. Heraus kam ein erstes Album 2010 mit Namen „Undivided“. Drei Jahre später folgte ein zweites Album („SOS“). Und jetzt, weitere vier Jahre später folgt das nächste….“About Time Too“.

 

Die mittlerweile gesetzteren Herren (kein Vergleich mehr zu den schrecklichen Bandfotos der Anfangszeit), können immer noch amtlich rocken, leben aber hauptsächlich von der formidablen Stimme von Peter Scallan. Neu an der Gitarre ist nun Langzeit-Begleiter Kenny Evans, der Ur-Mitglied Greg Hart ersetzt hat. Ob das jetzt besser ist, oder schlechter kann ich nicht sagen, denn die Band war mir vorher ja kein Begriff. Auf jeden Fall ist „About Time Too“ recht eingängig und ohrwurm-lastig, auch wenn die ganz großen Melodien und Hits fehlen.

 

Moritz sind immer dann am besten, wenn sie in der Art von Thunder, den britischen Hardrock-Helden, zu Werke gehen. Stimmlich ähnelt Peter Scallan auch ein wenig dem Thunder-Sänger Danny Bowes. Und nach einem etwas unheimlichen Kinderlied-Intro legt man mit „One More Beautiful Day“ auch in dieser Art los. Geht gleich gut ins Ohr und bleibt erdig auf dem Boden ohne schwülstige Auswüchse. Diese bleiben aber leider im Verlauf nicht immer aus, was an manch überschwenglichen Keyboardpassagen liegt. „Dreamland“ ist so ein Beispiel. So etwas können Bands wie die Pretty Maids einfach besser und wirken bei Moritz doch eher zahnlos. Zum Glück gibt es diese Anbiederungen an Kommerz und Airplay nicht allzu oft auf „About Time Too“. Viel mehr kommt auch mal die gute alte Orgel, bzw. Hammond zum Einsatz, was den Rock-Charakter des Albums unterstreicht.

 

Vielen kleine Semi-Hits wie „Run“, mit einem Refrain den man irgendwie von irgendwo her kennt, fehlt noch das letzte Zünglein an der Waage, um nachhaltig im Ohr zu bleiben. Dennoch kann man sich „About Time Too“ bedenkenlos immer wieder auflegen, denn die Musik dieser Art ist und bleibt zeitlos.

 

Zwar nicht durchgängig AOR, aber in vielen Phasen „erwachsenen“-tauglich, lässt sich mit Moritz für den Hardrock-Genuss zwischendurch gut leben. Ein großes Ausrufezeichen ist „About Time Too“ aber dennoch nicht.

 



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