MARIANAS REST - Auer


Tracklist:

  • Auer           
  • Diseased    
  • Light Reveals Our Wounds           
  • White Cradle         
  • The Ground Still Burns      
  • Fear Travels Fast   
  • The Hanging Blade
  • Sirens (feat. Aaron Stainthorpe)


Info:

VÖ: 24.03.2023

Label:  Napalm Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Pünktlich zum 10-jährigen Bandjubiläum präsentieren uns die finnischen Death-Doomer Marianas Rest ihr viertes Album. „Auer“ nennt sich das Werk und bietet wieder acht neue Kompositionen voller Düsternis, magischen Melodien gepaart mit Death-Growls, harschen Screams aber auch cleaner Einfühlsamkeit. Nordische Kälte fantastisch vertont in einer Art und Weise, wie man es in ähnlicher Form fast nur noch von Insomnium kennt. War der Vorgänger „Fata Morgana“ von 2021 schon fast nicht zu toppen, so hat man den Eindruck ist „Auer“ nochmals eine kleine Steigerung dazu.

 

Langsam beginnt das Album und mit Spoken Words beim Titelsong „Auer“. Heftige Growls von Jaakko Mäntymaa setzen ein und düstere, schwere Rhythmen lassen drückenden Doom aufleben. Die typisch melancholischen Melodien, von tiefer Traurigkeit geprägt stehen harschen Screams und noch erhabeneren Melodien gegenüber. Vorherrschende Melancholie wird quasi von Death-Ausbrüchen unterbrochen. Spannender Einstieg, gleich mal wieder über sieben Minuten lang.

 

Wie auch die übrigen Songs meist zwischen sechs und neun Minuten an Länge benötigen um die Faszination von Marianas Rest eindrucksvoll zu entfalten. Ganz klar stehen hierbei Keyboarder und Bandgründer Aapo Koivisto und die beiden Gitarristen Harri Sunila, sowie Nico Mänttäri für den Sound Pate. Sphärisch und mit verzerrtem Sprecher startet „Diseased“ bevor ein intensiver Part mit tiefer gestimmtem Riff und Screams/Growls übernimmt. Auch hier sind starke Melodien passend integriert.

 

Etwas verspielter lässt sich das folgende „Light Reveals Our Wounds“ an. Gute Twin-Gitarren-Läufe unterbrochen von erneut Spoken Words und gezupften Saiten bringen das Stück über einen schleppend gemächlichen Part hin zur feinen Keyboard-Präsenz. Ebenso soundgewaltig wie erhaben ertönt „White Cradle“ bevor dunkle Moll-Töne und Piano das sphärisch ergreifende „The Ground Still Burns“ einläuten. Allmählich flotter werdend, mit grandiosen Melodien bestückt, erinnert der Song noch am ehesten an die Kollegen von Insomnium.

 

In ähnlicher Art, mit etwas stampfenderen Rhythmen segelt „Fear Travels Fast“ ein. Ebenso soundgewaltig wie zuvor leiten die Finnen dann über zum Longtrack des Albums „The Hanging Blade“, der mit über neun Minuten zuerst Gitarrengeschrubbe und pulsierende Rhythmen bietet, dann in schöne Gitarrenduette übergeht, einen ruhigen Part mit wunderbaren Melodien einstreut und letztendlich mehr Härte und Powerdrumming von Nico Heininen ergänzt.

 

Bleibt zum Abschluß noch „Sirens“, bei dem man Sänger Aaron Stainthorpe von My Dying Bride als Gast gewinnen konnte. Dunkle ruhige Momente, warme melancholische Gefühle durch Cleangesang und ein wiederum harscher Ausbruch begeistern. Zum Ende hin dann nochmal mit ruhigem Ausklang.

 

 

„Auer“ ist erneut ein fantastisches Album geworden, das Marianas Rest wohl endgültig an die Spitze der Doom-Death-Szene setzen dürfte. Kaum eine andere Band versteht es dermaßen, grandios emotionale Melodien mit Härte und Aggressivität zu verbinden. Musik, die man auch absolut Menschen ans Ohr legen kann, die sonst nichts mit Growls oder Death Metal am Hut haben. Selten war Düsternis und Melancholie schöner. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.