LABYRINTH - Architecture Of A God

Tracklist:

  • Bullets
  • Still Alive
  • Take On My Legacy
  • A New Dream
  • Someone Says
  • Random Logic
  • Architecture Of A God
  • Children
  • Those Days
  • We Belong To Yesterday
  • Stardust And Ashes
  • Diamond

Info:

VÖ: 21.04.2017

Label:  Frontiers Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Labyrinth, die Power-/Progmetal Institution aus Italien ist wieder zurück. Dem Aufruf der Plattenfirma Frontiers folgten die beiden Gitarristen Olaf Thorsen und Andrea Cantarelli, um mit Sänger Roberto Tiranti ein neues Album auszudiskutieren. Nach einigem Hin und Her einigte man sich auf ein neues Werk und zudem auf eine Teilnahme am Frontiers Festival, wo man das Album „Return to Heaven Denied“ komplett aufführte.

 

Besagtes „Return to Heaven Denied“ ist dann auch so etwas wie das Aushänge-Album von Labyrinth. Damals feierte Roberto Tiranti seinen Einstand und löste keinen geringeren wie Fabio Leone ab, der danach zu Rhapsody wechselte. Die Band wird immer an diesem (Erfolgs-)Album gemessen, dessen Dichte an tollen Songs man aber im Folgenden, auch bedingt durch viele Line-Up-Wechsel nicht mehr erreichte. Auch nicht mit dem letzen Album „Return to Heaven Denied (Part II). Und um es gleich vorweg zu nehmen, auch „Architecture of a God“, so der Titel des neuen Albums, kann dem Klassiker nicht das Wasser reichen.

 

Auch wenn die neuen Musiker, die man nun um sich schart, frischen Wind in die Labyrinth-Segel bringen und trotz richtig guter Songs, bleiben Nummern wie „Heaven Denied“, „Lady Lost in Time“ oder „New Horizons“ unerreicht. Das siegt sicher nicht an der musikalischen Klasse der Neuen. Mit Oleg Smirnoff (Vision Divine, Eldritch) hat man gar einen richtigen Keyboard-Derwisch integriert. Und auch Bassist Nik Mazzucconi und Drumtier John Macaluso (Ark, TNT, Riot) sind wahrlich keine Schlechten. Aber es fehlt so das letzte I-Tüpfelchen auf den 11 Kompositionen, die aus gutklassigen Powermetal-Songs eben einzigartige machen.

 

Mit „Bullets“ legt man mit Computer-Synthies Beginn gut los und Robert Tiranti's Gesang erkennt man sofort. Das ist und bleibt einfach die Stimme von Labrinth und der Junge performt immer noch klar und deutlich ohne zu sehr in Mainstream abzudriften. Power Metal Hooks und ProgMetal-Wirbelwind-Keys wechseln sich ab und mit John Macaluso hat man nun einen Drummer in den Reihen, der durch schnelles Schlagzeugspiel die Songs voranpeitschen kann. Natürlich lassen sich die beiden Gitarristen mit frickeligen Solo-Sequenzen in urtypischer Labyrinth-Art nicht lumpen. Aber am auffälligsten, und das wird auch in den folgenden Songs deutlich, ist bei Labyrinth 2017 Keyboard-Wizzard Oleg Smirnoff, der auf der einen Seite sein Instrument malätriert und dann wieder wunderschöne Melodien zaubert. Eine echte Bereicherung für die Italiener.

 

„Still Alive“ beginnt brachial mit Keys, Gitarre, Piano bevor ruhiger Gesang einsetzt. Natürlich ist man um einen guten Refrain immer bemüht, diese zünden aber nicht in vollem Umfang, wie bei diesem Song zu bemerken ist. Hochmelodisch ist's natürlich, aber nicht in Gänze zwingend. Dagegen kann man mit spacig frickligen Keyx und starken Instrumental-Parts punkten.

 

Labyrinth zeigen Querbeet eine Mischung aus schnellen ProgMetal Songs („Take On My Legacy“, „Stardust And Ashes“) und balladesken Titeln wie „A New Dream“, wo man träumerische Phasen und gar Prog Rock Phasen per Gitarrenspiel einbaut. Höhepunkt des Albums ist sicherlich dann der über 8-minütige Titelsong, der langsam und traumhaft beginnt mit einschmeichelnden Vocals und Keys, von einem wahren Power-Part gefolgt wird und immer wieder durch Breaks sein Tempo variiert. Toller Song und sehr nahe an „Return....“.

 

Ansonsten gibt’s noch eine Art AOR-Nummer mit „Those Days“, ein paar straightere Rock-Stücke mit „We Belong To Yesterday“ und „Someone Says“, sowie eine Coverversion des Instrumentals „Children“ von Robert Miles. Diese Coverversion lebt natürlich von seiner bekannten Melodie. Hier von Labyrinth in den Metalbereich erhoben und gar nicht mal so schlecht umgesetzt. Geschmackssache, würde ich sagen.

 

Also, „Architecture of a God“ ist ein gutes, neues Labyrinth Album geworden, mit den bekannten Zutaten garniert und sogar mit einem zusätzlichen Schmankerl in Form des neuen Keyboarders Oleg Smirnoff versehen. Toll, was der Mensch so drauf hat. Es ist besser als Alles was Labyrinth zwischen 2000 und 2010 veröffentlicht haben, aber es ändert auch nichts daran, daß „Return to Heaven Denied“ das Aushängeschild der Band bleibt. Trotzdem ist es toll, daß diese Italiener wieder da sind. Zumindest albumtechnisch.   



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