KING WITCH - Under The Mountain

Wow ! Was für eine Stimme. Zuerst dachte ich nicht, daß man es hier mit einer Frau am Mikro zu tun hat. Erst als ich mich intensiver mit der Band King Witch beschäftigt habe, wurde ich eines Besseren belehrt. King Witch sind eine Band aus UK, besser Edinburgh, die man im Bereich des doomigen, puren Heavy Metals verorten kann. Nach einer EP kommt dieser Tage das Debut Album „Under The Mountain“ heraus. Und hier haben wir es mit einem der heaviesten Angelegenheiten zu tun, die ich in letzter Zeit gehört habe.

Natürlich ist das Aushängeschild der Gesang von Laura Donnelly, die zudem auch noch für das stimmige Artwork zuständig war. Dieser wurde zwar jederzeit mit ordentlich Hall unterlegt, die Stimme besitzt aber auch so genügend Energie und screamt viele ihrer männlichen Kollegen in Grund und Boden. Wahnsinn wie intensiv und mit welcher Inbrunst die Lady performt. Am besten zu erfahren mit dem fast schon epischen Song „Approaching The End“, der trotz tonnenschwerer Wucht meterdicke Gänsehaut erzeugt, die man nicht so schnell verliert.

Aber der brachiale Sound liegt nicht zuletzt auch am schweren, dennoch recht häufig melodischen Gitarrenspiel von Jamie Gilchrist (auch manches Iommi-Riff findet satt), sowie dem immer präsenten Bass und den Donner-Drums von Lyle Brown. Dennoch liegt die Haupt-Intensität in Laura's emotional und sensationell in Szene gesetzen Gesang, dem das Label zu Recht eine gewisse Stimmfärbung wie seinerseits Janis Joplin anheftet. Natürlich in metal-affiner Variante.

Die Einflüssee reichen von Black Sabbath (natürlich immer gerne genannt) über Candlemass (in epischeren Momenten, dennoch eher marginal) sowie Mastodon und High On Fire. Aber immer in eigener Art und Weise, wobei die atmosphärische Dichte solcher Songs wie „Beneath The Waves“, „Solitary“, dem Titelsong „Under The Mountain“ oder den schleppenderen „Ancients“ und „Hunger“ nahezu unglaublich ist.

Lediglich das letzte Stück, „Black Dog Blues“, fällt mit seinem kratzigen Sound und der etwas chaotischen Härte aus dem Rahmen. Man könnte fast einen Bonus-Song aus Anfangszeiten vermuten, denn der Song hält nicht das Niveau aller anderen Hammer-Nummern.

King Witch wird jeden Fan schwerer, riffbetonter Metalmusik begeistern, doom-geneigte Hörer sowieso. Laura Donnelly ist ein wahrer Stern am Himmel weiblicher Vokalisten und sämtliche Elfen wie Tarja oder Sabine Edelsbacher müssen vor Ehrfurcht umgehend auf die Knie um dieser Wahnsinns-Dame zu huldigen. Ein begnadetes, sehr intensives Killeralbum !!