HASSE FRÖBERG & MUSICAL COMPANION - We Are The Truth

Tracklist:

  • To Those Who Rule The World 
  • Other Eyes 
  • Rise Up 
  • The Constant Search For Bravery 
  • Yoko 
  • We Are The Truth 
  • Shaken And Stirred 
  • Every Second Counts 
  • A Spiritual Change

Video:



Info:

VÖ:  26.11.2021

Label:  Glassville Records



Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8/ 10



Hasse Fröberg ist schon seit Kindesbeinen mit progressiver Musik verwurzelt. Bereits mit 10 Jahren hat er eine kleine Band gegründet, die im Emerson, Lake and Palmer-Stil musizierte. Richtig los ging’s aber erst Mitte der 90er Jahre, als Roine Stolt auf ihn aufmerksam wurde und ihn für seine Flower Kings - Alben als „Mit“-Sänger engagierte. Und da ist er auch heute noch aktiv. Da Roine Stolt allerdings in den 00er Jahren die Flower Kings zeitweise aussetzte, hat sich Hasse Fröberg aufgemacht, sein eigenes musikalisches Project, Hasse Fröberg & Musical Companion, zu gründen. Vier Alben gab’s bisher, mit „We Are The Truth“ kommt nun bereits das fünfte Werk heraus.

 

Die Musical Companion von Hasse Fröberg spielt dann erwartungsgemäß auch einen Mix aus 80er/90er Jahre Neo Prog bis hin zur Moderne und 70er Jahre Prog, der viel Orgel und Mellotron auffährt und auch die ELP Einflüsse ein wenig zur Schau stellt. Mitunter sind die neun Songs von „We Are The Truth“ sehr lang. Zwei echte Longtracks mit über 10 Minuten gibt’s ebenfalls im Gepäck. Los geht’s mit „To Those Who Rule The World“ und zu Beginn etwas komischen Klängen, Pfeifen und einem Spokesman. Bald setzt der hohe Gesang von Hasse ein und entspannte Rhythmen sorgen für Wohlbefinden. Doch bereits dieser 7-minüter zeigt die Diversität, mit der die Band rüberkommt. Rauhe Gesangsparts, melodische Gitarrenklänge von Anders Lindsjö, sowie sperrige Themen bis hin zu Neoprog Synthies/Keys von Kjell Haraldsson…der Opener hält bereits viel von dem, was er verspricht. Auch eine gewisse Prog-Epik und tolle Gitarrensoli fehlen nicht.

 

Diese Vielseitigkeit behält man bei. Gleich beim ersten Longtrack „Other Eyes“ zeigen sich die ungeheuer abwechslungsreichen Klänge von kurz angeschlagenen Gitarrenklängen und 70er Orgel/Keys bis hin zu etlichen Breaks, die mal als verklärter Zwischenpart, mal mit Gewittergrollen im Background daherkommen. Ein wenig erinnert der Song an die Neo-Progger IQ, gerade was die Gitarren geht. Ab und an sogar an die Beatles. Feiner, melodischer Prog-Mix, der aber nie zerrissen oder zu sperrig wirkt.

 

Auch „The Consant Search For Bravery“ hat so seine IQ-Momente, verzaubert mit tollem, recht hohen  Gesang und vielen schönen Melodien. Aber auch atmosphärische Gesänge, gerne auch mal mehrstimmig, und härtere Gitarrenanschläge lassen Spannung wachsen. Viel Groove und ein amtliches Frickel-Solo runden das Ganze wunderbar ab. Mal spaciger und mit Rock Riffs + Orgel und mit viel Atmosphäre läuft das Titelstück „We Are The Truth“ auf, das mit enormer Intensität erfreut.

 

Eine überraschend sägende Gitarre eröffnet „Shaken and Stirred“, das durch seine Melodien, die Mellotron-/Orgelpassagen und mollartige Rhythmen ein wenig an Spock’s Beard erinnert. Auch die Roine Stolt Werke haben wohl Pate gestanden für diese Nummer. Rauher Gesang und rockige Momente obendrauf.

Nach einer kurzen Piano-Ballade („Every Second Counts“) folgt der zweite Longtrack und Abschlußsong „A Spiritual Change“, der sphärisch beginnt und nach eingängigem Gitarrenmoment härter wird. Im Gesang und den Rhythmen zielstrebig, sorgen auch hier wieder verschiedenste Prog-Stile für Aufsehen und recht langsame Passagen, sowie ein tolles Keyboardsolo fallen positiv ins Gewicht.

 

 

„We Are The Truth“ ist ein Album, das 70er Jahre- sowie Neuzeit-Proggies gleichermaßen erreichen sollte. Viele tolle Umsetzungen und Arrangements lassen die Songs trotz ihrer Längen flüssig durchlaufen und allzu sperrige Passagen findet man nicht. Dafür umso tollere Melodien und schöne Gesangs- u. Gitarrenpassagen. Klar, Hasse Fröberg und seine Musical Companion zitieren seine Einflüsse von ELP über Flower Kings bis hin zu IQ und Pendragon in vielen Momenten. Dennoch kann man der Band nicht vorwerfen, einfach abzukupfern. Schönes Progressiv Rock Album !! 



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