ARCANA COLLECTIVE - Atlas Lost, Act 1: The Long Sleep


Tracklist:

  • Prelude
  • The Dream
  • The Launch
  • The Long Sleep
  • The Traveler
  • The Longing
  • The Imagining
  • Manhattan Project 


Info:

VÖ: 01.02.2023

Label: WormholeDeath Records


Video:


Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7,5 / 10



Bei Arcana Collective handelt es sich um eine Band aus Kanada, die man weitestgehend dem Progressive Rock zuordnen kann. Allerdings mischen sich auch viele Elemente des Space Rock, Psychedelic, des Funk und Jazz in die Musik der Band. Bisher ist nur etwas von einer EP bekannt, die sich „Letters From A Lost Soul Act 1: The World One Forms“ nennt und die im Jahr 2020 herauskam. Jetzt ist mit „Atlas Lost – Act 1: The Long Sleep“ ein erstes Vollzeitalbum herausgekommen. Also erneut ein „Act 1“. Ob es je einen zweiten Teil zu den Werken gibt, kann ich momentan nicht sagen.

 

Einfach ist die Musik des Kollektivs aus Kanada also nicht, wobei ein sphärisches Intro („Prelude“) trotz Moll-Tönen noch Harmonie suggeriert. Doch schon beim folgenden „The Dream“ geht’s los mit sperrigen Themen. Düstere Klänge zu Beginn, kommt ein zerfahrenes Gitarrenthema hinzu und mündet in den etwas wavig anmutenden Gesang von Rogan McAndrews, der nebenbei noch die Saiten bedient. Sowohl 6-Strings als auch Bass. Er wechselt sich mit einer Frauenstimme, Anna Draper, ab und die Band lässt wirre Momente und jazzige Passagen folgen. Ein „spaciger“ Sprecher am Ende rundet den anspruchsvollen Opener ab.

 

Noch zerfahrener wird’s bei „The Launch“. Über acht Minuten voller Computersounds, komplexen und sperrigen Passagen, aber auch melodischem Saxophon-Part, Flüstergesang und sphärisch entspannten Momenten zwischendurch. Kurze Brüllvocals gibt’s obendrein. Spätestens jetzt weiß man, daß es nicht so einfach ist, Arcana Collective durch die Soundlandschaften zu folgen. „The Long Sleep“ ist dann überraschenderweise mit beginnender Akustik-Gitarre und hochmelodischem Gesang viel eingängiger und mehrstimmige Chöre setzen harmonische Duftmarken.

 

Mit über zwölf Minuten folgt der erste von zwei Longtracks. „The Traveler“ glänzt durch sphärische Momente, verklärt und mystische Saxophon-Parts mit mehrstimmigem Gesang im Background, sowie auch mal gezupfter Gitarre und einem elegischen Solo. Aufgrund der Länge hätte man hier mehr Sperrigkeit im Song erwartet. Zur Alternative Rock Nummer mit hohem Frauengesang wird danach „The Longing“. Flott interpretiert zeugen Geräusche wie Polizeisirenen, Schritte und eine Spokes Woman vom Konzept-Charakter, den dieses Album beherbergt. Ach ja, jeder Song geht ineinander über ohne Pause, einer durchgehenden Geschichte entsprechend.

 

Der zweite Longtrack mit über dreizehn Minuten, „The Imagining“, eröffnet mit Drums (Deyson Thiara) und schönen Gitarrenklängen. Recht hoher Sprechgesang wird im Verlauf intensiver und setzt über zu Stakkato-Rhythmen und Growls. Sphärische Momente, frickelige Gitarren und ein Saxophon-Part folgen, bevor nach einem Break symphonische Klänge Oberhand gewinnen, balladesker Gesang einsetzt, wuchtige Drums und Gitarre nochmals Dynamik erzeugen um letztendlich ruhig auszuklingen.  

 

Den Abschluß des Albums macht „Manhattan Project“, eine Mischung aus harten Gitarrenanschlägen, quengelig poppigem Gesang und flippigen Momenten. Ein flotter Song, er nochmals die Lebensgeister erweckt.

 

 

Nein, ganz so einfach ist es nicht, dem Arcana Collective zu lauschen. Viele kurz hintereinander folgende Parts zerreißen die Harmonien, muten teils jazzigen Anspruch zu und auch beim Gesang sind die Kanadier nicht gewillt, eine Kontante im Album aufzubauen. Für Prog-Fans könnte das natürlich ein Freudenfest darstellen. Mir persönlich hätte eine nachvollziehbarere Struktur besser gefallen. Aber es handelt sich bei „Atlas Lost – Act 1: The Long Sleep“ ja um ein durchgehendes Konzeptalbum und spannend inszeniert ist die Angelegenheit allemal. Ein Album für Entdecker. 



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